Viva la Vulvina: 30.000 Euro Steuergeld für Stuttgart-Sex-Festival SPD will „Tabus rund um das Thema Sexualität brechen“

Von Daniel Weinmann

Geht es ums Sparen, spielt das Volk der Schwaben gewöhnlich in der Champions League. Wie überall gibt es aber auch in Deutschlands Südwesten Ausnahmen von der Regel. Besonders pikant ist allerdings, dass man gerade im Bereich Pornografie fünf gerade sein lässt.

So geschehen am vergangenen Freitag im Stuttgarter Rathaus, wo eine Mehrheit des Gemeinderats den Doppelhaushalt 2024/25 absegnete. Auch Oberbürgermeister Frank Nopper gab grünes Licht. Es fiel ihm offensichtlich nicht leicht, denn laut eines Facebook-Posts verspürte der CDU-Politiker dabei „Bauchschmerzen“.

Der Haushaltsplan enthalte „viele gute Ansätze, aber auch zu hohe Ausgaben und einzelne Beschlüsse, mit denen ich nicht glücklich bin.“ Ein möglicher Grund für sein Unwohlsein: Das Erotik-Festival „Natural Instincts“, das 2021 und 2023 privat finanziert worden war, erhält 30.000 Euro aus der steuerfinanzierten Stadtkasse der Schwaben-Metropole.

'Sexpositive Party' als buchstäblicher Höhepunkt

Das Motto des Festivals, das zuletzt Ende Mai im Delphi Arthaus Kino stattfand: „Sexualität ist ein natürliches Grundbedürfnis für die meisten Menschen. Unsere Vision ist, dass diese ohne Scham und unabhängig von Körperform, Geschlecht, sexueller Orientierung und Vorlieben gezeigt, diskutiert und ausgelebt werden kann.“

Vor diesem Hintergrund überrascht kaum, dass auch pornografische Filme wie „Fucking hilarious“, „Viva la Vulvina“ oder „What about my Butt“ gezeigt wurden. Daneben lockten Diskussionsrunden über Geschlechtsverkehr und Workshops wie „Vulvarische Ejakulation“ laut Veranstalterangaben 1.000 Besucher. Als buchstäblicher Höhepunkt des Festivals sollte sich eine „sexpositive Party“ an einem nicht genannten Ort erweisen.

Deren Devise: „Lasst uns eine Nacht erleben, in der wir uns frei und ohne Bewertungen ausleben können. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem die Vielfalt von Körper und Sexualität gefeiert wird.“ Das besondere Augenmerk lag auf den Bedürfnissen von „FLINTA“ (Frauen, Lesben, inter, non-binary, trans, agender) und queeren Menschen: „All genders and sexual orientations welcome!“

'Wer Porno-Festivals als politische Priorität in Stuttgart betrachtet, lebt in einer falschen Welt'

Die „Puls“-Fraktion, die gefordert hatte, das Festival fortan mit Steuergeldern zu unterstützen, rechtfertigte laut „Bild“-Zeitung ihren Antrag mit dem „sorgfältig kuratierten Filmprogramm“, das man beim „Natural Instincts“ zuletzt habe verfolgen können.

Die Grünen, die die Mehrheit im Gemeinderat stellen, gaben sich bedeckt, während sich die 29 Jahre alte SPD-Fraktionschefin Jasmin Meergans nicht entblöden konnte, so zu argumentieren: „Das feministische Festival wird einen Beitrag dazu leisten, Tabus rund um das Thema Sexualität zu brechen, wichtige Diskurse zu initiieren und letztlich die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.“

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbands und persönlicher Referent des Oberbürgermeisters Thrasivoulos Malliaras brachte die Lage gegenüber der „Bild“ so auf den Punkt: „Wer Porno-Festivals als politische Priorität in Stuttgart betrachtet, lebt in einer falschen Welt. Da verbrennt die linke Mehrheit hart erarbeitetes Steuergeld.“ „Diese Förderung ist unangemessen, verstörend und stößt viele Stuttgarter vor den Kopf“, ergänzte Fraktionschef Alexander Kotz.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

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