Warum Brennholz plötzlich keine erneuerbare Energie mehr sein soll Die seltsamen Ansichten der Greta Thunberg

Von reitschuster.de

Holz ist der wohl älteste Brennstoff der Menschheitsgeschichte. Gerade in Zeiten, in denen fossile Rohstoffe wie Gas oder Öl immer rarer und damit teurer bis unbezahlbar werden, entwickelt sich Holz für viele Verbraucher zu einer echten Alternative. In der kommenden Woche entscheidet das EU-Parlament darüber, ob das Heizen mit Holz als klimaneutral eingestuft wird; auf der Liste der erneuerbaren Energien steht es ohnehin schon. Die in Straßburg anstehende Entscheidung hat jetzt Greta Thunberg auf den Plan gerufen. Holz sei weder klimaneutral noch eine erneuerbare Energie, so die Behauptung der Schwedin, die sich mit einem flammenden Appell an ihre Mitmenschen wendet: „Hört auf, Holz zu verbrennen!“

Nachdem aus Sicht der 19-jährigen Klima-„Aktivistin“ mit antisemitischen Tendenzen aber auch Gas, Öl, Kohle und nicht grün produzierter Strom als Energielieferant ohnehin ausscheiden, bleibt nicht mehr viel übrig. Thunberg rät deshalb, ausschließlich auf „echte“ erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Geothermie zu setzen. Holz müsse dagegen so schnell wie möglich von der EU-Liste der erneuerbaren Energien gestrichen werden. „Wälder sind von der Natur geschaffene Ökosysteme, die nicht wieder aufgeforstet werden können“, begründet Thunberg ihre Forderung gegenüber dem britischen „Guardian“ und fügt hinzu, dass das gerodete Holz nicht ohne weiteres wieder hergestellt werden könne.

Warum Greta auf dem Holzweg ist

Damit erweckt die Schwedin den Eindruck, als würden in Deutschland und Europa hektarweise Wälder abgeholzt, nur um damit unsere Wohnzimmer zu heizen. Dem ist aber natürlich nicht so, und das werden wohl auch die Marketingstrategen wissen, die Greta als Marionette für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Eine bekannte Online-Enzyklopädie informiert zur Herkunft von Brenn- bzw. Energieholz wie folgt: „In der Praxis gibt es jedoch zahlreiche höherwertige Verwendungsmöglichkeiten für Holz, welches dann stofflich genutzt wird, also durch die Verarbeitung in Sägewerken, Papierfabriken und in anderen produzierenden Betrieben der Holzwirtschaft. Deshalb werden nur minderwertige Holzsortimente aus dem Wald, in Kurzumtriebsplantagen oder Silvopastoralen Systemen als Energiepflanze herangezogenes Holz, Resthölzer aus der holzverarbeitenden Industrie, sowie Altholz als Energieholz behandelt.“

Im Klartext: Beim Brennholz handelt es sich in aller Regel um ein klassisches Abfallprodukt der Holzwirtschaft. Kaum ein Hektar Wald verschwindet als natürlicher CO2-Speicher, nur um daraus Brennholz herzustellen. Dennoch tut Greta so, als hinge von der nahenden Entscheidung der EU-Parlamentarier das Schicksal der Menschheit ab: „Europas direkt gewählte Vertreter müssen sich jetzt entscheiden: Sie können entweder die ‚Klimaziele‘ der EU mit ihren Gesetzeslücken retten oder sie können damit beginnen, unser Klima zu retten.“ Für den Fall, dass die Politik ihrer Forderung nicht folgen sollte, warnt Greta: „Dann werden die Steuerzahler Europas weiterhin dafür bezahlen, dass Wälder rund um den Globus buchstäblich jeden Tag in Rauch aufgehen.“

Kein Wort zu Waldrodungen für den Bau von Windrädern

Während nur die allerwenigsten Bäume gefällt werden, um daraus Brennholz zu gewinnen, sieht das bei der so hochgelobten Windkraft ganz anders aus. Es versteht sich von selbst, dass weder die berühmteste Schulschwänzerin der Welt noch die über die absurde Forderung der Schwedin berichtenden Medien darüber auch nur eine einzige Silbe verlieren. Selbst die „Fachagentur Windenergie an Land“ (FA Wind) räumt ein: „Für jede Windenergieanlage im Wald müssen dauerhaft (!) durchschnittlich 0,47 Hektar gerodet werden.“ Zur Klarstellung: Eine „Windenergieanlage“ steht hierbei für ein Windrad, nicht etwa für einen kompletten Windpark. Die FA Wind schlüsselt diesen Flächenverbrauch, der in etwa der Größe eines Fußballplatzes entspricht, wie folgt auf: 0,05 Hektar für das Anlagenfundament, 0,15 Hektar für die Kranstellfläche und 0,27 Hektar für Zufahrtswege, um die Anlage während ihrer Betriebsdauer bewirtschaften zu können.

Nun hat die FA Wind aber mit Sicherheit kein Interesse daran, die Windenergie in einem negativen Licht erscheinen zu lassen. Der Verdacht, dass der durch Windräder in Deutschlands Wäldern angerichtete Flurschaden vielleicht noch größer ist, erscheint daher nicht ganz abwegig. Für einiges mediales Interesse sorgte in diesem Frühjahr die Abholzung des Reinhardwalds in Hessen, um dort einen Windpark zu errichten. Um Platz für die 18 Windräder zu schaffen, wurden und werden in „Grimms Märchenwald“ insgesamt 29 Hektar Waldfläche gerodet, darunter bis zu 200 Jahre alte Bäume. Wer mit den Grundrechenarten einigermaßen vertraut ist, wird schnell feststellen, dass dies einer Fläche von gut 1,6 Hektar pro Windrad entspricht – mehr als dem Dreifachen der von der FA Wind angegebenen Zahl.

Wer Holz als Brennstoff mit Verweis auf die nur angebliche Rodung von Wäldern verteufelt und im selben Atemzug für Windenergie wirbt, deren Bereitstellung mit einer tatsächlichen und vor allem dauerhaften Zerstörung von Waldflächen einhergeht, der folgt offensichtlich nur der eigenen Agenda. Es wirkt geradezu entlarvend, wenn Leute wie Robert Habeck oder Greta Thunberg ausgerechnet in Zeiten wie diesen das Narrativ verbreiten, ganze Industrienationen könnten alleine mittels Wind, Wasser und Sonne gewonnener Energie am Laufen gehalten werden.

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Text: reitschuster.de

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