Wie die Ampel schon vor Amtsantritt Deutschland spaltet INSA-Umfrage

Wie stehen die Befragten zu einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP auf Bundesebene? Diese Frage stellte das Meinungsforschungsinstitut INSA 2.096 repräsentativ ausgewählten Menschen in Deutschland per Telefon und Online. Das Ergebnis zeigt ein tief gespaltenes Land. Und es macht deutlich, wie stark die Präsentation von Umfragen von der jeweiligen Sichtweise des Präsentierenden abhängt. Die Überschrift „Keine Mehrheit für Ampel“ wäre hier ebenso zu vertreten wie „Mehrheit für die Ampel“. Im ersten Fall könnte man sich darauf berufen, dass 62 Prozent der Befragten keine aktive Unterstützung bzw. Sympathie ausgesprochen haben. Im zweiten Fall darauf, dass eine relative Mehrheit für die Ampel ist. Mir persönlich läge die erste Variante näher – aber das wäre sehr subjektiv. Lesen Sie hier einfach die Resultate – und ziehen Sie selbst Ihre Schlüsse.

 

Während 38 Prozent der Befragten es gut für Deutschland finden, wenn SPD, Grüne und FDP in einer Ampel-Koalition die Regierung bilden, stimmen 33 Prozent der Aussage nicht zu. Etwa ein Viertel der Befragten (24 Prozent) wissen keine Antwort, und sechs Prozent machen keine Angabe dazu.

 

Während die 18- bis 29-Jährigen der Aussage deutlich häufiger (47 Prozent) zustimmen, dass es aus ihrer Sicht gut für Deutschland ist, wenn SPD, Grüne und FDP in einer Ampel-Koalition die Regierung bilden, stimmen die 50- bis 59-Jährigen der Aussage seltener (30 Prozent) zu als die Befragten aus den anderen Altersgruppen (Rest: je 37 Prozent).

 

Während die SPD- (75 zu 10 Prozent), die Grünen- (75 zu 9 Prozent) sowie die FDP-Wähler (51 zu 25 Prozent) erwartungsgemäß jeweils absolut-mehrheitlich und die Linke-Wähler (40 zu 32 Prozent) relativ-mehrheitlich der Aussage zustimmen, dass es für Deutschland gut ist, wenn SPD, Grüne und FDP in einer Ampel-Koalition die Regierung bilden, stimmen die Wähler der Union (53 zu 22 Prozent) sowie der AfD (79 zu 9 Prozent) dem jeweils absolut-mehrheitlich nicht zu.

Die Ergebnisse verdeutlichen eine Besonderheit der aktuellen deutschen Parteienlandschaft: Obwohl bei den Wahlen die nicht-linken Parteien zusammen eine Mehrheit hatten, ist wegen der Tabuisierung der AfD eine Situation entstanden, in der eine Partei aus dem, was früher das linke Lager war (SPD, Grüne und Linke), eine Garantie auf eine Regierungsbeteiligung hat. Der Erhalt dieses Tabus und damit dieser Macht-Konstellation war der Hintergrund für die massive Skandalisierung der Wahl von Thomas Kemmerich von der FDP zum Ministerpräsidenten von Thüringen 2021. Auf Dauer ist eine solche Entwicklung für die Demokratie gefährlich.  

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Bild: Shutterstock
Text: br
 

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