„Das ist nicht mehr auszuhalten“ – der Arzt Paul Brandenburg ist ein scharfer Kritiker der Corona-Politik. Sie hat in seinen Augen faschistische Züge. Heftige Kritik übt er an Mediziner-Kollegen, die sich weigern, Ungeimpfte medizinisch zu versorgen: „Ärzte sind dazu da, Kranke zu behandeln. Und hier mit einem vollkommen politischen Argument zu kommen unter der Tarnung des Infektionsschutzes, das ist obszön. Da ist ein neuer Tiefpunkt in meinem Berufsstand erreicht.“ Gegen einen Arzt aus Norddeutschland, der keine Menschen ohne Impfung mehr behandeln will, hat Brandenburg Anzeige bei der Ärztekammer gestellt. Er sei gespannt, wie die nun reagiere, sagte der Arzt im Interview mit mir: „Die Servilität und das Mitläufertum in der deutschen Ärzteschaft sind es, die sprachlos machen!“
Brandenburg klagt über die massive Spaltung der Gesellschaft und missionarischen Eifer bei vielen Journalisten wie etwa Tilo Jung. Die Schnelltests hält er für unsinnig. Er klagt, dass die Corona-Politik die sozialen Gegensätze in der Gesellschaft verschärfe. Etwa, wenn bald jeder für die Tests selbst zahlen muss und für Ungeimpfte die Teilnahme am sozialen Leben davon abhängen wird. In den USA sage man, es gebe einen Lockdown nur für die gut Situierten, so Brandenburg: Die sitzen zu Hause im Lockdown, und die Ärmeren müssen raus und bringen ihnen die Pizza.
Sehen Sie sich hier das gesamte Interview an.
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Liebe Leserinnen und Leser,
Ein Freund mit ausländischen Wurzeln hat mir diese Woche seine Eindrücke aus dem deutschen Fernsehen geschildert: „Das wirkt auf mich so, als gäbe es da ein großes Ziel, und zwar Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten zu machen. Die Nachrichten erinnern mich an eine gigantische Werbeshow für den Finanzminister.“
Nach seinem Hinweis machte ich mir die Mühe, wieder öfter einmal Nachrichten im Fernsehen anzuschauen. Was einiges an Überwindung kostet. Tatsächlich hat man dort den Eindruck, dass Olaf Scholz inzwischen wirklich die Meistbegünstigungsklausel hat. Im Bundestag wird bereits offen spekuliert, dass es eine Ampel-Koalition unter Führung des Sozialdemokraten geben könne. Rot-Grün mit etwas weichgespültem Gelb – angesichts des traurigen Zustandes, in dem sich die FDP unter Lindner heute befindet, halte ich das für keine sehr berauschende Option.
So, wie Olaf Scholz hochgeschrieben wird, wird auf der anderen Seite Armin Laschet „heruntergeschrieben“. Diese Woche etwa anlässlich seines Treffens mit dem US-Milliardär Elon Musk. Bei einer Bemerkung Laschets über Wasserstoffantriebe begann der Tesla-Chef zu lachen. Ein normaler Vorgang. Ein Augenzeuge schrieb: „Ich saß in diesem Moment direkt unten zwischen den Mikros und habe die Szene vor Ort gänzlich anders wahrgenommen. Musk hatte großen Respekt vor Armin Laschet, zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck eines ,Auslachens’“. Aber genau dieser Eindruck wurde in vielen Medien und auf Twitter vermittelt.
Text: br