18-Jähriger geriet unter Bus: 40 Menschen heben 16,5-Tonner an Endlich wieder einmal eine gute Nachricht

Vor einiger Zeit hatte ich mir vorgenommen, angesichts des täglichen Stroms negativer Meldungen etwas Positives zu bringen. Leider ist es alles andere als einfach, diesen guten Vorsatz umzusetzen. Es fehlt schlicht an guten Nachrichten … Umso erfreuter bin ich jedes Mal, wenn ich doch welche finde, beziehungsweise meine fleißigen Leser mich auf solche aufmerksam machen. Wie in diesem Fall: Ein Ereignis in Berlin zeigt, was Menschen gemeinsam bewegen können, wenn sie zusammen anpacken.

Im konkreten Fall war ein 18-jähriger Mann nach dem Verlassen eines Krankenhauses ins Straucheln geraten und so unglücklich gestürzt, dass er unter einen anfahrenden Bus geriet. Augenzeugen zufolge fiel er mit dem Gesicht auf den Asphalt und geriet unter die Mittelachse, wie die „B.Z.“ berichtet: „Dabei wurde sein rechter Arm zwischen Reifen und Karosserie eingeklemmt. Nur seine Beine waren noch zu sehen!“

Eine Frau, die das Unglück an der Bushaltestelle Klosterstraße gesehen hatte, rief andere Fahrgäste, den Busfahrer sowie Ärzte und Schwestern des Operationszentrums Spandau zur Hilfe.

Was dann passierte, schildert die OP-Schwester, die mit 25 anderen Klinik-Mitarbeitern zu Hilfe eilte, dem Blatt gegenüber wie folgt: „Alle haben sofort reagiert, der Busfahrer stoppte, die Fahrgäste kamen raus und packten an.“ Mit vereinten Kräften hoben die Männer und Frauen die rechte Seite des Mercedes-Benz Citaro G 628 so weit in die Höhe, dass der Bus sich zur Seite neigte. Wie eine Polizeisprecherin sagte, konnten sie das ganze Fahrzeug dabei um 20 Zentimeter verschieben. Andere Helfer konnten den 18-Jährigen dann aus der lebensbedrohlichen Lage befreien.“

Die „B.Z.“ spricht völlig zu Recht von einem heldenhaften Kraftakt. Wiegt der Bus doch 16,5 Tonnen.

Mein Lesetipp

Die Ärzte und Schwestern leisteten dem Bericht zufolge sofort erste Hilfe und versorgten den Verletzten mit einer Infusion aus Kochsalzlösung und Schmerzmitteln. Insofern hatte er doppelt Glück – dass dank der Nähe zum Krankenhaus sofort medizinisches Personal anwesend war. „Wir wollten unbedingt verhindern, dass er das Bewusstsein verliert“, so die OP-Schwester zur „B.Z.“ Den Helfern erzählte der junge Mann später, ihm sei es nach Verlassen der Klinik schummrig geworden und seine Beine hätten versagt.

Besonders rührend: Noch bevor ein Notarzt und Rettungssanitäter den Mann ins Krankenhaus brachten, war von seinem Smartphone ein Klingeln zu hören. Auf dem Display, das durch den Unfall zersplittert war, leuchteten vier Buchstaben auf: „Mama“. Einer der Ärzte beantwortete den Anruf und konnte der Mutter mitteilen, dass es ihrem Jungen gut geht. Zumindest den Umständen entsprechend. Laut Polizei hat er bei dem Unfall Armverletzungen, Hämatome und Schürfwunden erlitten, so die „B.Z.“

Die „Berliner Verkehrsbetriebe“ (BVG) bedankte sich bei den vielen Helfern. „Wir danken allen, die vor Ort geholfen haben, sowie den Rettungskräften für ihren Einsatz“, sagte BVG-Sprecher Jannes Schwentu der Zeitung.

Mich hat die Geschichte vor allem bewegt, weil ich am Montag in einem Münchner Schwimmbad erlebte, wie ein Kind sehr starkes Nasenbluten hatte und sein Schwimmlehrer mich bat, Hilfe zu organisieren. Was ich natürlich sofort tat. Als er sich danach fast überschwänglich bedankte, entgegnete ich: „Das ist doch eine Selbstverständlichkeit.“ Der Schwimmlehrer antwortete: „Leider nicht. Oft reagieren Menschen gar nicht, wenn man sie um Hilfe bittet.“ Diese Auskunft hat mich erschüttert. Umso mehr tröstet mich die Geschichte aus Berlin. Wobei bei dieser sicher auch geholfen hat, dass mit dem Krankenhaus eine Institution in unmittelbarer Nähe war, deren Mitarbeiter ihr Leben der Hilfe für andere verschrieben haben. Hut ab vor ihnen! Und den anderen mutigen und tatkräftigen Helfern natürlich auch!

Unter Beschuss – aber umso wichtiger ist Ihre Unterstützung!  

„Verschwörungsideologe“, „Nazi“ oder „rechter Hetzer“: Als kritischer Journalist muss man sich heute ständig mit Schmutz bewerfen lassen. Besonders aktive dabei: die öffentlich-rechtlichen Sender. Der ARD-Chef-Faktenfinder Gensing verklagte mich schon 2019, der Böhmermann-Sender ZDF verleumdete mich erst kürzlich als „Verbreiter von Verschwörungserzählungen“ – ohne einen einzigen Beleg zu benennen, und in einem Beitrag voller Lügen. Springer-Journalist Garbor Steingardt verleumdete mich im „Focus“, für den ich 16 Jahre lang arbeitete, als „Mitglied einer Armee von Zinn­soldaten“ und einer „medialen Kampf­maschine“ der AfD. Auf Initiative des „Westdeutschen Rundfunks“ wurde ich sogar zur Fahndung ausgeschrieben. Wehrt man sich juristisch, bleibt man auf den Kosten in der Regel selbst sitzen. Umso wichtiger ist Ihre Unterstützung. Auch moralisch. Sie spornt an, weiter zu machen, und nicht aufzugeben. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, dass Sie mir mit Ihrem Beitrag meine Arbeit ermöglichen – ohne Zwangsgebühren und Steuergelder.
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

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Bild: Mo Photography Berlin/Shutterstock

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