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„Die Wutbürgerin“ – unter diesem Titel schrieb der „Spiegel“ über Claudia Pechstein. Die linksradikale „taz“ warf ihr Hetze vor, andere „Rechtspopulismus“. Der Verband „Bundespolizei/Zoll“ des „Bundes Deutscher Kriminalbeamter“ (BDK) wetterte: „Rassismus und Homophobie haben in der Bundespolizei keinen Platz, die Uniform bleibt neutral.“
Das „Verbrechen“ der fünffachen Olympiasiegerin aus Ost-Berlin, die bei der Bundespolizei arbeitet: Sie hat auf dem kleinen CDU-Parteitag gefordert, abgelehnte Asylbewerber konsequent abzuschieben. Weil das für mehr Sicherheit im Alltag sorge. Die Sorge darum, öffentliche Verkehrsmittel „ohne ängstliche Blicke“ nutzen zu können, sei eines der Probleme, die insbesondere Ältere und Frauen belasteten. Verbesserungen in diesem Bereich sollten wichtiger sein, „als darüber nachzudenken, ob wir ein Gendersternchen setzen oder ob ein Konzert noch deutscher Liederabend heißen darf oder ob es noch erlaubt ist, ein Zigeunerschnitzel zu bestellen“. Zudem sprach sich die Sportlerin für ein traditionelles Familienbild aus, Kinder wollten „Mama und Papa“ und keinen Genderquatsch.
Pechstein hat also nichts anderes getan, als rechtsstaatliche Binsenweisheiten auszusprechen und das auszudrücken, was Abermillionen Bundesbürger empfinden. Was sie aber nicht sagen dürfen. Weil der rot-grüne polit-mediale Komplex eine Diktatur über den Meinungskorridor errungen hat.
Natürlich darf jeder alles sagen. Was übrigens auch in der DDR und unter Stalin ging. Die Frage ist eben immer nur – welche Folgen hat man danach zu tragen. In den Gulag kommen im „neuen Deutschland“ Merkelscher Prägung nur die wenigsten (wie Michael Ballweg). Das ist auch gar nicht nötig. Die Methoden der Unterdrückung sind verfeinert, genau wie es die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley nach der friedlichen Revolution vorausgesagt hat. Wer eine „falsche“ Meinung hat, wird diffamiert und entmenschlicht. Wie der Regisseur Til Schweiger, kurz nachdem er die Grünen kritisiert hatte.
Wie die Mechanismen funktionieren, habe ich am eigenen Leibe erlebt – im September 2018. Es war ein entscheidender Moment für mich – der mir endgültig die Augen öffnete für die Missstände hierzulande. Ich schrieb damals nach einer Lesung im Haus Lessing in Saarbrücken auf Facebook:
„Gestern kurz nach Mitternacht, mitten in Saarbrücken: Eine Frau mittleren Alters kommt aus ihrem Haus, mustert mich, kommt dann auf mich zu und fragt: ‚Entschuldigung, ich muss zur Tankstelle, könnten Sie mich begleiten? Ich fühle mich alleine hier nicht mehr sicher, eine Freundin von mir wurde erst kürzlich vergewaltigt.‘ Den ganzen Weg klagt sie mir ihr Leid. Klagt darüber, dass ihre Gegend nicht mehr sicher sei nachts. Dass sie Angst habe. Um sich. Um ihre Töchter. Sie kämpft mit den Tränen. Klagt, dass sie etwa in der Arbeit Angst habe, über diese Ängste zu sprechen.* Nach meinem Vortrag am Abend zuvor, bei dem es eigentlich um Russland ging, klagten viele Menschen genau über dasselbe. Wenn diese Ängste nicht ernst genommen werden, wenn sie die großen Parteien ignorieren oder sogar diffamieren, wird diese Gesellschaft verfranzen, werden die Ränder und die Radikalen immer stärker. Wir müssen die Probleme und die Ängste der Menschen endlich offen benennen. Nur dann sind sie zu bewältigen, nur dann „schaffen wir das“. Nicht durch Wegsehen, Verdrängen und Verunglimpfen.“ Ich beschrieb dann noch die Details (nachzulesen hier).
Was folgte, war buchstäblich ein „Shitstorm“. Menschen, die ich persönlich kannte, posteten plötzlich Bilder wie dieses – mit Fäkalien unterlegt:
Hass dieser Art wurde kübelweise über mich ausgeschüttet. Für viele, die mich wegen meiner Kritik an Putin bis dahin laut gelobt und meine Freundschaft gesucht hatten, war ich über Nacht zum Unmensch geworden. Zum „Nazi“, wie mir einige schrieben. Mein Verbrechen: Ich habe über die Ängste einer Frau aus der Mitte der Gesellschaft berichtet.
Dieses Erlebnis war für mich sehr einschneidend und hat mich geprägt.
Dass die gleichen Menschen, die massive Angst vor Atomenergie und vor dem Weltuntergang wegen des Klimawandels haben, andere Menschen aufgrund von Ängsten, die in meinen Augen weitaus realistischer sind, entmenschlichen, ist ein Akt der Barbarei. Und des Irrsinns: Denn Ängste müssen per se nicht einmal rational sein. Sie müssen dennoch ernst genommen statt tabuisiert zu werden. Aber selbst solche Binsenweisheiten sind für unsere rot-grünen Glaubenskrieger tabu.
Sie haben einen Staudamm gegen die Lebenswirklichkeit errichtet, bewaffnet mit „Nazi“-Diffamierungen. Wir erleben gerade die Phase, in der dieser Staudamm beginnt, überzulaufen.
Ich hatte zuvor schon ein ähnliches Erlebnis. Als ein mutmaßlicher Fahrraddieb mit sehr offensichtlichem Migrationshintergrund, einem hochwertigen Damenfahrrad, das viel zu hoch für ihn war, Bolzenschneider und geknacktem Schloss in der Hand mitten in Berlin eine Frau bedrohte, die ihn allem Anschein nach auf frischer Tat ertappt hatte. Niemand half der alten Frau, die große Angst hatte. Ich mischte mich ein, verteidigte sie. Plötzlich schrie der mutmaßliche Fahrraddieb „Nazi du“. Erst da blieben Passanten stehen, mischten sich ein. Sie verteidigten den Mann, attackierten die Frau: „Vielleicht ist es ja sein Fahrrad! Lassen Sie ihn in Ruhe.“ Der Mann schrie immer weiter auf die Frau ein: „Nazi, du!“ Noch mehr Fußgänger kamen dazu, schimpften auf die Frau ein, die der Mann bedrohte: „Stalken Sie ihn nicht!“ Schließlich schob der Mann das Rad mitsamt dem Bolzenschneider davon, immer noch laut auf die Frau schimpfend. Die ließ ihren Kopf hängen und sagte: „Sind hier alle verrückt geworden?“ (Details finden Sie hier)
Auch dieser Bericht führte zu massiver Hetze gegen mich, bis hin zum Aufkündigen von Freundschaften. Menschen, die ich schätzte, warfen mir „Fremdenfeindlichkeit“ und „Vorurteile“ vor. Ich muss gestehen: Wenn ich jemanden mit einem Bolzenschneider und aufgeschnittenem Fahrradschloss mit einem Damenrad sehe, das ihm viel zu groß ist und auch offenbar nicht in seine Preisklasse passt, dann habe ich einen Verdacht – der in meinen Augen wenig mit „Vorurteilen“ und „Fremdenfeindlichkeit“ zu tun hat, aber viel mit gesundem Menschenverstand.
Ich habe Ihnen diese zwei Beispiele nicht nur erzählt, weil sie mich wachgerüttelt haben. Sondern auch, weil sie extrem typisch sind. Weil das gleiche Phänomen wie jetzt bei Olympia-Siegerin Pechstein dahinter steht. Weil ich überzeugt bin, dass Millionen Menschen Ähnliches erleben. Und Millionen deshalb Angst haben, ihren Mund aufzumachen. Und zu sagen, dass weiß weiß ist und schwarz schwarz. Den Menschen wird eingeredet, dass ihre Wahrnehmung falsch ist, ihr Denken „rechts“ und ihre Ängste faschistisch.
Die rot-grünen Ideologen, die einen Kulturkampf begonnen haben gegen unsere Traditionen und das, was den meisten Leuten hierzulande hoch und heilig ist – etwa Familie und Sprache – haben es geschafft, ein Klima der Angst zu erzeugen, eine Meinungs-Diktatur zu errichten.
Das Ganze geht so weit, dass es sogar schon als „Rechtspopulismus“ gilt, wenn man die Einschränkung der Meinungsfreiheit auch nur als solche benennt. Es geht so weit, dass viele Sympathisanten der AfD von engsten Familienmitgliedern bis hin zu Kindern und Enkeln gemieden werden – nur weil sie die falsche „Haltung“ haben.
Wir haben es hier mit einem klassischen Fall von Missbrauch zu tun. Politischem Missbrauch.
Es ist höchste Zeit für einen Aufstand der Mitte gegen die Meinungs-Diktatur.
Das Gift der Diffamierung und Entmenschlichung wird derart überdosiert angewendet, dass die Wirkung inzwischen nachlässt.
Ausgrenzung und Entmenschlichung
Immer mehr Menschen weigern sich, das Spiel mitzuspielen und sich selbst, ihre Meinung und ihre Ängste zu verleugnen – nur, um auf der Seite der vermeintlich „Guten“ zu stehen. Und aus Angst vor Ausgrenzung und Entmenschlichung.
Der rot-grüne Staudamm gegen die Realität wird nicht mehr lange halten. Die Frage ist nicht mehr, wann er bricht, sondern wie. Und wie viel Schaden der Dammbruch anrichten wird. Je später er erfolgt, umso größer ist die Gefahr, dass das Pendel von links außen, wo es heute ist, allzu weit nach rechts ausschlägt.
Und viele, die sich heute ganz dem „Kampf gegen Rechts“ verschrieben haben, würden dann zu eifrigen Vorkämpfern im „Kampf gegen Links“.
Kritiker werden mir vorwerfen, dass ich das Wort „Meinungsdiktatur“ gebrauche. Doch ich tue das nach reichlicher Überlegung in Anlehnung an die Diktatur-Definition des Duden: „unumschränkte, andere gesellschaftliche Kräfte mit Gewalt unterdrückende Ausübung der Herrschaft durch eine bestimmte Person, gesellschaftliche Gruppierung, Partei o. Ä. in einem Staat.“ In Bezug auf die Meinungsäußerung hat bei uns eine gesellschaftliche Gruppierung eine fast unumschränkte Macht und unterdrückt eine andere mit Gewalt (die der Duden definiert als „Macht, Befugnis, das Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen“). Vor allem im Westen ist das vielen nicht bewusst, weil sie nicht verstehen, dass man selbst in Staaten wie der DDR oder der Sowjetunion seine Meinung frei äußern konnte – insbesondere privat oder dann, wenn man massive negative Folgen in Kauf nahm. In der späten DDR etwa musste man für Kritik an der Regierung normalerweise nicht mehr mit Festnahme und dergleichen rechnen – sehr wohl aber mit Ausgrenzung, Diffamierung etc…
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Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage 3,1 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 2,8 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
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