Die „Spaziergänge“ in Video und Foto Bewegendes Bildmaterial von den Kundgebungen

Es waren laut Berichten kritischer Medien mehrere hunderttausend Menschen, die deutschlandweit gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen sind. Insgesamt sind in den einschlägigen Telegramkanälen 1.568 Spaziergänge und Demonstrationen allein für den Montag gemeldet worden – so viele Orte wie nie zuvor an den Montagsdemonstrationen. Der Fotograf Alexander Heil, dessen Bildband „Freiheit in der Krise“ ich wärmstens empfehle, hat vom „Spaziergang“ in Paderborn bewegende Bilder geschossen. Sie stehen in krassem Gegensatz zu dem Narrativ von „Rechtsextremen“ und radikalen „Covid-Leugnern“, welches die Politik und die großen Medien nicht müde werden zu erzeugen. Hier eine kleine Auswahl:

Ich empfehle Ihnen sehr, sich auf der Seite von Alexander Heil hier die gesamte Bildergalerie anzusehen – sie ist es definitiv wert.

Thomas Hofmann aus meinem Team hat für meine Seite auch wieder ein sechsminütiges Video mit interessanten Bewegtbildern von den Protesten zusammengeschnitten. Auch diese Auswahl lege ich Ihnen sehr ans Herzen:

YouTube player

Hier mein aktuelles Wochenbriefing (abonnieren können Sie es hier)

Liebe Leserinnen und Leser,

wie können nach einem Jahr wie 2021 die Neujahrswünsche ausfallen? Eigentlich nur so: Auf dass 2022 besser wird. Mehr traue ich mir kaum zu wünschen für Sie und für mich. Nachdem ich vor einem Jahr geschrieben habe, dass es eigentlich nur noch besser werden kann. Und ich mich selten so geirrt habe.

Ich erinnere mich noch gut, wie mir beim letzten Jahreswechsel einer meiner besten Freunde, ein Professor und einer der klügsten Köpfe, die ich kenne, versicherte, Corona werde als Thema bald Vergangenheit sein. Dass viel klügere Köpfe sich noch mehr irrten als ich, ist einerseits tröstlich. Aber auch dramatisch.

Ich kann mich jedoch nicht erinnern, Deutschland jemals so gespalten erlebt zu haben wie heute. Und die Politik so realitätsresistent – in der Bundesrepublik. Die Neujahrsrede von Olaf Scholz hat mich regelrecht aufgewühlt. Selber schuld, werden Sie jetzt vielleicht sagen – wenn man sich so etwas ansieht. Aber es ist ja leider mein Beruf. Der in diesen Tagen und in solchen Momenten besonders schwerfällt. Die Scholz-Rede erinnerte mich an den Geist der DDR. Den habe ich als Westdeutscher zwar nur bei Kurzvisiten kennengelernt – dafür aber umso gründlicher in 16 Jahren Moskau.

Die Ironie und der Galgenhumor der Russen, die ich mir angeeignet habe, retten mich in diesen Tagen vor dem Wahnsinn. Denn bei gesundem, klarem Verstand ist das, was wir derzeit erleben, eigentlich kaum auszuhalten. Dieser Tage sprach ich mit einem bekannten Unternehmer, den die meisten von Ihnen sicher aus den Medien kennen. „Es ist so, als ob Verrückte Deutschland übernommen hätten“, sagte er mir. Um dann Tröstliches hinzuzufügen: Er glaubt, dass der Spuk in 12, spätestens 24 Monaten zu Ende ist.

Fragen Sie mich nun bitte nicht nach meiner Prognose. Ich bin kein Hellseher. In Russland, das meine zweite Heimat geworden ist, dauerte der „Spuk“ 70 Jahre. Und die Spätfolgen vergiften die Gesellschaft dort heute immer noch. Andererseits können Systeme, in denen sich die Regierenden von der Realität abschotten, auch schlagartig zusammenbrechen. Ja, sogar erdrutschartig. Dass dies geschieht, da bin ich mir sicher. Noch nie konnten Ideologen dauerhaft gegen die Realität anregieren. Die Frage ist nur: Wann kommt dieser Zusammenbruch, wie viel Schaden wird bis dahin angerichtet sein – und wie friedlich verläuft der Kollaps? Gnade uns Gott!

Freunde von mir, die bestens vernetzt sind, warnen sehr eindringlich davor, dass Europa kurz vor einem Krieg stünde – zwischen Russland und der Ukraine. Obwohl Osteuropa ja bis vor zwei Jahren meine Kernkompetenz war, habe ich es in den vergangenen 24 Monaten etwas aus den Augen verloren, weil ich 16 bis 18 Stunden am Tag ohne Wochenende für meine Seite arbeite. Ich mache das, weil ich der Ansicht bin: Wenn mein eigenes Haus brennt, muss ich zuerst da löschen, und nicht mit dem Finger auf das brennende Nachbarhaus zeigen. Ich muss ganz offen gestehen: Ich kann Ihnen keine realistische Einschätzung geben, wie real die Kriegsgefahr ist. Ob es sich wie so oft um einen Bluff handelt – oder diesmal um mehr. Alles, was ich tun kann, ist zu beten, dass es nicht zu einem Krieg kommt. Denn dessen Folgen wären verheerend. Auch und gerade für Deutschland.

Ja, ich weiß, diese Auskunft ist sicher nicht befriedigend für Sie. Aber ich habe es mir lange überlegt – die Alarmglocken zu verschweigen, wäre falsch. Und sich eine Kompetenz anzumaßen, die man nicht hat, ebenso. Es sind Momente wie diese, in denen man sich als Journalist besonders klein und unwissend fühlt. Ich denke, manche Kollegen kommen mit diesem Gefühl nicht so gut klar. Und kompensieren es damit, dass sie ein Gefühl des Allwissens verbreiten. Sie wissen genau, wer in Sachen Corona Recht hat. Wo Gut und Böse liegt.

Dieses Schwarz-Weiß-Weltbild ist in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass die Vergangenheitsbewältigung gescheitert ist. Hand aufs Herz: Welche Konsequenzen sollten wir aus den unsäglichen Verbrechen des Nationalsozialismus ziehen und daraus, dass die Mehrheit, aktiv oder passiv, mitmachte? Dass man stramm auf die Regierung hören soll, Zweifler beschimpfen und mundtot machen und alle der Obrigkeit gegenüber gehorsam sein müssen, auch die Medien? Diesen Weg gehen wir leider heute. Meine Überzeugung ist: Die Vergangenheit lehrt uns genau das Gegenteil. Ein Grundmisstrauen gegenüber denen an den Schalthebeln der Macht. Das Ernstnehmen von kritischen Stimmen. Einen gewissen Ungehorsam.

Aber dieses Thema – das Versagen Deutschlands im Umgang mit der eigenen Vergangenheit, das heute so überaus deutlich wird – übersteigt eigentlich den Rahmen dieses Wochenbriefings. Vielleicht sollte ich dazu einen eigenen Artikel machen – was meinen Sie? Wie immer ist für mein Team und mich Ihre Meinung sehr wichtig!

Bevor es ein allzu pessimistisches Wochenbriefing wird, noch eine gute Nachricht: Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben mir zu Neujahr das schönste Geschenk gemacht, das man einem Journalisten machen kann: Einen neuen Rekord, was die Klicks auf der Seite angeht. Schon am Morgen des 31.12. hielt ich den Atem an, als ich sah, dass wider Erwarten die 50-Millionen-Marke für den Dezember in realistische Reichweite rückte. Und siehe da – es wurden 50.371.137.

Keine Angst – ich versuche weiterhin, mich einem Zahlen-Wettlauf zu widersetzen. Das Ziel bleibt weiter: weniger ist mehr. Aber dennoch freue ich mich riesig. Und danke Ihnen – denn solche Zahlen sind nur mit Ihrer Hilfe möglich. Sie rufen natürlich auch Reaktionen hervor. Offenbar wird aktuell wieder eine neue Schmutzkampagne gegen mich vorbereitet. Wohl in Ermangelung von Argumenten. Ich bin überzeugt, dass diese Schüsse ebenso wie der Ausschluss aus der Bundespressekonferenz nach hinten losgehen. Weil die Menschen ein feines Gespür dafür haben, wer ihnen vermeintliche „Wahrheiten“ aufdrängen will, und wer gemeinsam mit ihnen versucht, sich solchen anzunähern – im Bewusstsein, dass man als Mensch nie eine absolute „Wahrheit“ besitzen und sich immer irren kann.

Auf dass es uns gelingt, uns im neuen Jahr der „Wahrheit“ ein weiteres Stück anzunähern – und auf dass immer weniger Menschen den „Wahrheits-Verkündern“ blind vertrauen! Auf dass wir in einem Jahr, wenn das Jahr 2023 beginnt, zurückblicken und uns sagen können: Was für ein Glück, dass wir den Schrecken hinter uns haben!

In diesem Sinne – alles Gute,
Ihr
Boris Reitschuster

Bild: Alexander Heil
Text: br

mehr zum Thema auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert