Internationale Frauenrechtlerinnen gegen Gender-Identität Women's Declaration setzt sich für Gleichberechtigung von Frauen ein

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Ulrich Kutschera

Am 31. Mai 2022 hat Boris Reitschuster in einem wichtigen Beitrag auf die voranschreitende Ideologisierung der Kinder mit der natur-widrigen Gender-Ideologie hingewiesen. Einen Tag später wurde ich per E-Mail von einem Fachkollegen gebeten, als ausgewiesener „Neo-Feminist“, die aktuelle „Erklärung über die Rechte von Frauen auf der Grundlage ihres Geschlechts“ zu unterzeichnen. Nach Durchsicht dieser „Womens Declaration“ setzte ich sofort meine Unterschrift ein, denn diese progressiven Feministinnen verdienen unsere volle Unterstützung.

Was wollen die Damen der Vereinigung WDI erreichen und warum argumentieren sie im Sinne der Biologie des Menschen? Um es kurz zu sagen, die WDI besinnt sich auf das am 18. Dezember 1979 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete „Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW)“. In diesem historischen CEDAW-Dokument wird klargestellt, dass beide Geschlechter, Männer und Frauen, gleichberechtigte Teile der Menschheit repräsentieren und keines der beiden Geschlechter (biologisch: Sexus) besser oder schlechter als das andere ist. Im Gegensatz zum vorgeburtlich festgelegten biologischen Geschlecht (Sex) ist „Gender“, im Sinne von Geschlechter-Rollen bzw. Verhaltensweisen, nicht angeboren, sondern ein soziales Konstrukt, so die CEDAW im Jahr 1979. Gegen diese rational-biowissenschaftlich fundierte Position hat die UNO dann in verschiedenen Dokumenten und Strategien den Begriff „Geschlecht“ (Sexus) durch „Gender“ ersetzt, und das politisch motivierte Konzept der „Gender-Identität“ dominiert seither die Geschlechter-Debatten – was abzulehnen ist, so die Women’s Declaration International.

Die WDI formulierte auf dieser Grundlage dann neun Punkte, die kurz formuliert wie folgt zu kennzeichnen sind:

  1. Frauenrechte basieren auf ihrem biologischen Geschlecht, d.h. körperliche Merkmale;
  2. Nur biologische Frauen können Mütter werden, und diese Mütter-Rechte müssen Personen weiblichen Geschlechts vorbehalten bleiben;
  3. Frauen haben das Recht, ihre Fortpflanzungsfähigkeit zu kontrollieren, d.h. erzwungene Schwangerschaften, „Leihmutterschaften“ und Bestrebungen, Männer zur Schwangerschaft bzw. Geburt zu verhelfen, müssen abgeschafft werden;
  4. Meinungs- und Pressefreiheit: Frauen haben das Recht, ihre Meinung zur sogenannten „Gender-Identität“ usw. ohne Bestrafung oder Diskriminierung zu äußern;
  5. Versammlungs- und Vereinsfreiheit: Frauen (auch lesbisch veranlagt) haben das Recht, sich in ihrem Kreis (Sexus) zu versammeln, ohne dass Männer, die eine weibliche „Geschlechtsidentität“ vorgeben, Zutritt haben;
  6. Politische Teilhabe: Frauen haben das Recht, bei Gleichstellungsmaßnahmen ohne Eindringen von Männern, die eine weibliche Geschlechtsidentität vorgeben, aktiv zu sein;
  7. Sport und Wettbewerbe: Frauen und Mädchen unterscheiden sich objektiv körperlich von Männern und Jungen – daher müssen im Sport gleichberechtigte Chancen bestehen und der Wettbewerb geschlechtsspezifisch bleiben;
  8. Beseitigung von Gewalt gegen Frauen: Schutzhäuser müssen nach Geschlechtern getrennt bleiben, Opfer und Täter müssen benannt werden;
  9. Schutz der Rechte der Kinder: Die Kindererziehung sollte auf korrekten Informationen über die menschliche Biologie und Fortpflanzung basieren; Kinder sollten nicht dem Einsatz von Medikamenten und Geschlechts-angleichenden Operationen unterworfen werden.

Alle diese 9 Forderungen stehen im Einklang mit der Sexualbiologie des Menschen und sind somit logisch-rational-sachorientierte Statements, die von jedem vernunftbegabten, nicht mit der Gender-Ideologie indoktrinierten Menschen unterzeichnet werden sollten.
Im Kern geht es hier um die Zurückweisung der von dem US-Psychologen (und Kindesmisshandler) John Money (1921–2006) formulierten Idee der „Gender-Identity“, d.h. der vermeintlichen „Geschlechtsidentität“ des Menschen.

Vor 20 Jahren hat Money sein letztes Buch publiziert, wo er rückblickend seine Ideen zur Gender-Identity offenlegt: Eine klare Definition, was der Urvater der Gender-Irrlehre unter dem Kunstwort „Gender Identity“, auch „psychosexuelles bzw. soziales Geschlecht“ genannt, versteht, hat er nicht geliefert. Money wusste selbst nicht genau, was er eigentlich meinte, das geht aus seinen Versuchen, die Gender Identity zu beschreiben, klar hervor.

Daher beruht der ganze derzeitige Transgender-Hype, einschließlich der oben erwähnten Drag Queen-Aktion, der Frühsexualisierung im Kindergarten, der Bekämpfung der evolutionär herausgebildeten Vater-Mutter-Kinder-Familie auf einem Mythos: Was nicht klar definiert werden kann, darf nicht Grundlage weitreichender politischer Entscheidungen sein.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Prof. Dr. Ulrich Kutschera ist ein in Deutschland und den USA tätiger Evolutionsbiologe und Physiologe. Als Autor von über 300 wissenschaftlichen Publikationen und 14 Fachbüchern verfügt er über ein breites Spektrum experimenteller Erfahrungen, auch zum Thema „Sexual- und Humanbiologie“, siehe www.evolutionsbiologen.de.

Bild: Shutterstock
Text: Gast

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