Kanzler-Elend: Mehrheit der Deutschen traut keinem Kandidaten das Amt zu Vernichtende Umfrage-Resultate

Die Mehrheit der Deutschen traut keinem der drei Kanzlerkandidaten, die CDU/CSU, SPD und Grüne aufgestellt haben, das Amt zu. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA. Dazu wurden Ende April repräsentativ mehr als 2000 Menschen in Deutschland befragt. Eine absolute Mehrheit von 57 Prozent der Befragten traut Laschet nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein. Scholz trauen es 50 Prozent nicht zu, Baerbock 46 Prozent. Den höchsten Positiv-Wert hat Baerbock: Ihr trauen 25 Prozent das Kanzleramt zu. Aber auch das ist ein vernichtend geringer Wert. Angela Merkel können solche Ergebnisse freuen – und sie könnten Gerüchten Nahrung geben, wonach die Kanzlerin doch noch einmal in die „Verlängerung“ geht.

Lediglich 16 Prozent der Befragten geben an, dass sie Laschet das Amt des Kanzlers zutrauen. Ein Fünftel der Befragten gibt an, es nicht zu wissen, ob sie Armin Laschet zutrauen, ein guter Bundeskanzler zu sein.

 

In fast allen Altersklassen traut die absolute Mehrheit der Befragten Armin Laschet nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein (52 bis 63 Prozent). Bei den Befragten zwischen 30 und 39 Jahren traut es ihm die relative Mehrheit (48 Prozent) nicht zu. Die Befragten zwischen 30 und 39 Jahren geben häufiger an, es nicht zu wissen (27 zu 18 bis 22 Prozent).

 

Die Befragten, die sich stark oder mittelmäßig für Politik interessieren, trauen jeweils absolut-mehrheitlich Armin Laschet nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein. Die Befragten mit schwachem politischen Interesse geben nur relativ-mehrheitlich an, Armin Laschet es nicht zuzutrauen. Die Befragten mit schwachem politischen Interesse wissen häufiger nicht, ob sie es Armin Laschet zutrauen (30 zu 14 bis 22 Prozent).

 

Einzig die CDU/CSU-Wähler sind in dieser Frage gespalten (41 Prozent stimmen zu, 39 Prozent stimmen nicht zu). Die Wähler der anderen Parteien trauen jeweils absolut-mehrheitlich Armin Laschet nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein (62 bis 76 Prozent).

 

Nicht viel besser fällt das Urteil über SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz aus. 50 Prozent der Befragten trauen dem Finanzminister nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein. Knapp über ein Fünftel der Befragten gibt an, es Olaf Scholz zuzutrauen (21 Prozent). 21 Prozent der Befragten geben an, es nicht zu wissen.

 

Die Befragten zwischen 18 und 49 Jahren trauen Olaf Scholz relativ-mehrheitlich nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein. Die Befragten ab 50 Jahren trauen es Olaf Scholz absolut-mehrheitlich nicht zu. Über ein Viertel der Befragten ab 60 Jahren traut Olaf Scholz zu, ein guter Bundeskanzler zu sein.

Befragte, die sich stark für Politik interessieren, trauen absolut-mehrheitlich Olaf Scholz nicht zu, ein guter Bundeskanzler zu sein. 50 Prozent die Befragten mit mittelmäßigem politischen Interesse trauen es Olaf Scholz ebenfalls nicht zu. Etwa ein Drittel der Befragten mit schwachem politischen Interesse traut es Olaf Scholz nicht zu. Die Befragten mit schwachem politischen Interesse wissen häufiger nicht, ob sie es Olaf Scholz zutrauen oder machen dazu keine Angabe.

 

Einzig die Wähler der SPD trauen absolut-mehrheitlich Olaf Scholz zu, ein guter Bundeskanzler zu sein (72 Prozent). Die Wähler der anderen Parteien geben jeweils absolut-mehrheitlich an, Olaf Scholz es nicht zuzutrauen (56 bis 79 Prozent).

 

Auch die Zahlen für Annalena Baerbock sind bescheiden. Eine relative Mehrheit von 46 Prozent der Befragten traut der Grünen-Politikerin nicht zu, eine gute Bundeskanzlerin zu sein. Ein Viertel der Befragten traut es ihr zu. 21 Prozent der Befragten geben an, es nicht zu wissen.

In fast allen Altersklassen traut die relative Mehrheit der Befragten Annalena Baerbock nicht zu, eine gute Bundeskanzlerin zu sein. Die Befragten ab 60 Jahren trauen es Annalena Baerbock absolut-mehrheitlich nicht zu. Mit steigendem Alter steigt der Anteil an Befragten, die Annalena Baerbock nicht zutrauen, eine gute Bundeskanzlerin zu sein, von 36 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen auf 52 Prozent bei den ab 60-Jährigen an. Befragte unter 30 Jahren geben häufiger an, es Annalena Baerbock zuzutrauen als ältere Befragte.

In allen Gruppen der Stärke des politischen Interesses wird relativ-mehrheitlich angegeben, dass man Annalena Baerbock nicht zutraut, eine gute Bundeskanzlerin zu sein. Befragte, die sich stark oder mittelmäßig für Politik interessieren, trauen absolut-mehrheitlich Annalena Baerbock nicht zu, eine gute Bundeskanzlerin zu sein. Befragte mit starkem politischen Interesse geben deutlich häufiger an, Annalena Baerbock zuzutrauen, eine gute Bundeskanzlerin zu sein. Die Befragten mit schwachem politischen Interesse wissen häufiger nicht, ob sie es Annalena Baerbock zutrauen, oder machen dazu keine Angabe.

 

Einzig die Wähler der Grünen trauen absolut-mehrheitlich Annalena Baerbock zu, eine gute Bundeskanzlerin zu sein (77 Prozent). Wähler der SPD und der Linken sind in dieser Frage jeweils gespalten (33 Prozent stimmen zu, 41 Prozent stimmen nicht zu bzw. 37 Prozent  stimmen zu, 41 Prozent stimmen nicht zu). Wähler der anderen Parteien trauen es Annalena Baerbock jeweils absolut-mehrheitlich nicht zu.

 

Wem trauen die Befragten am ehesten die Kanzlerschaft zu?

Mit 16 Prozent der Befragten, die Armin Laschet zutrauen, ein guter Bundeskanzler zu sein, schneidet er im Vergleich zu seinen Konkurrenten am schlechtesten ab. Olaf Scholz trauen es 21 Prozent zu und Annalena Baerbock 25 Prozent. Kein Kandidat hat aber eine überzeugende Mehrheit in der Bevölkerung hinter sich stehen, wenn es um die Frage geht, ob man von ihnen eine gute Kanzlerschaft erwartet.

Die eigenen Wähler können Annalena Baerbock (77 Prozent) und Olaf Scholz (72 Prozent) deutlich besser hinter sich vereinen als Armin Laschet, dem nur 41 Prozent der CDU/CSU-Wähler zutrauen, ein guter Kanzler zu sein (39 Prozent tun dies nicht).

Ganz unabhängig von persönlichen Sympathien: Jeden Demokraten sollten solche Ergebnisse beunruhigen. Sie zeugen von einem gewaltigen Vertrauensdefizit in die führenden Politiker. Das ist brandgefährlich.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: Boris Reitschuster
Text: br

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