Von Kai Rebmann
Nichts gehört so sehr zu Köln wie der Dom. Pro Jahr lockt die gotische Kathedrale mehr als sechs Millionen Touristen aus aller Welt an. Und trotzdem scheint in der Beziehung zwischen der Stadt und ihrem Wahrzeichen einiges im Argen zu liegen. Im Frühjahr 2022 verbannte das Rathaus die markanten Domspitzen aus dem offiziellen Logo der Stadt. Zu den lautesten Kritikern gehörten damals Vertreter der Kirche.
Und jetzt das! Seit Anfang dieser Woche prangt auf der Webseite des Erzbistums Köln ein neues Logo – ohne den Dom! An dessen Stelle ist das historische Wappen der Institution gerückt, ein Schild mit einem Kreuz.
+++ Neues Corporate Design für das Erzbistum Köln +++
Zum 4. September wird das neue Erscheinungsbild auf der Website https://t.co/AfHeCwPrSK und in den Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Die weitere Umstellung erfolgt sukzessive.
Alle Infos ➡️… pic.twitter.com/XlLMn1HKwF— Erzbistum Köln (@Erzbistum_Koeln) August 31, 2023
Aber das ist noch nicht alles: Das neue „Corporate Design“, wie es in einer Mitteilung in bestem Neudeutsch genannt wird, ist in schlichtem Grau gehalten. Tanja Moussa, so etwas wie die PR-Managerin des Erzbistums, erklärt dazu: „Bei der Neugestaltung haben wir ganz bewusst darauf geachtet, die Umsetzung schöpfungsverantwortlich und effizient zu halten. So verzichten wir beispielsweise auf Sonderfarben, die zusätzliche Kosten erzeugen und Produktionsprozesse aufwendiger gestalten.“
Vielfalt der Kirche soll sichtbarer werden
Ja, die Kirche in Deutschland hat zweifelsohne schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Dass es jetzt aber schon so schlimm sein soll, dass man sich keine Farben mehr leisten kann – oder können will –, erschreckt dann doch. Und deshalb erfolgt die Umstellung auch Schritt für Schritt: „Mit Blick auf nachhaltige und wirtschaftliche Aspekte wird das neue Corporate Design zunächst bei Neugestaltungen oder bei Nachproduktionen verwendet.“
Die in Hamburg ansässige Agentur EIGA hat offenbar nicht nur bei der Erarbeitung des neuen Logos mitgewirkt. Auch bei der Kommunikation betreffend die Rechtfertigung dieser zumindest fragwürdigen Maßnahme hätten die Sätze von einer Agentur nicht professioneller formuliert werden können.
Und deshalb darf vor allem das Wort „Vielfalt“ nicht fehlen, denn dagegen kann im 21. Jahrhundert ja kein vernünftiger Mensch mehr etwas haben. Amtsleiter Frank Hüppelshäuser wird in der „Bild“ so zitiert: „Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es entscheidend, die vielfältigen guten Seiten der Kirche nach außen hin deutlicher sichtbar zu machen.“
Inwieweit der Kölner Dom im Logo des Erzbistums diesem sicherlich ehrenwerten Ziel im Wege steht? Gute Frage, nächste Frage! Weiter heißt es in der Mitteilung: „Mit dem neuen Erscheinungsbild möchten wir dazu beitragen, die Wahrnehmung der kirchlichen Angebote vor Ort und des vielfältigen Engagements der Menschen zu fördern.“
Bei der Neugestaltung des Logos gehe es letztlich um die „Verbindung von Geschichte und Moderne“ sowie darum, „mutig Raum für Neues zu schaffen“, lautet eine weitere Null-Aussage, die sich in praktisch jedem beliebigen Zusammenhang zumindest gut anhört.
Nicht zuletzt wolle man mit der Neugestaltung deutlich machen, dass zum Erzbistum Köln nicht nur die gleichnamige Stadt gehöre. Tatsächlich gehören insgesamt 15 Stadt- und Kreisdekanate zum Einzugsgebiet des Bistums.
Das aber ist freilich nicht erst seit gestern so und es fällt schwer zu glauben, dass sich ein Katholik – sagen wir aus Wuppertal – nicht (mehr) angemessen vertreten fühlt, nur weil das Logo „seines“ Erzbistums die Silhouette des Kölner Doms zeigt.
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Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es sage und schreibe 6,5 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble 6,2 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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