Möglicher Corona-Impfzwang spaltet Bevölkerung tief Es gibt keinen breiten Konsens in Sachen Impfpflicht

Jeder zweite Deutsche ist für eine generelle Corona-Impfpflicht. Das ergibt eine neue, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA, das dazu 2.091 Menschen per Telefon befragte. Wie so oft bei Umfragen ist es eine Frage der Wertung, ob man das Glas als halbvoll oder halbleer betrachtet. Denn trotz einer Dauer-Propaganda in den Medien für die Impfung und regelrechter Gehirnwäsche, was deren angeblich exzellente Wirksamkeit und Alternativlosigkeit angeht, antwortet jeder zweite nicht, dass er eine Corona-Impfpflicht möchte. 37 Prozent sind aktiv dagegen, zehn Prozent antworten mit „weiß nicht“, drei Prozent machen keine Angabe. 

Die Zahlen zeigen: Es gibt keinen breiten Konsens in Sachen Impfpflicht. Der wäre aber für so einen weitreichenden Einschnitt in die Grundrechte, ja in die Unversehrtheit des eigenen Körpers zwingend erforderlich. Interessant ist auch, wie die großen Medien mit Umfragen zu dem Thema umgehen. „Deutliche Mehrheit für Corona-Impfpflicht“, titelt etwa die „Zeit„. Nur wer über die Überschrift hinausliest, erfährt, dass es nur eine Umfrage in Niedersachsen war. Das SPD-nahe Institut Forsa kommt für den Privatsender RTL, der ebenso stramm auf Regierungslinie ist wie die öffentlich-rechtlichen Sender, auf ganz andere Zahlen als INSA. Überschrift bei dem Sender: „RTL-Forsaumfrage: 64 Prozent der Befragten für generelle Impf-Pflicht.“

Da Menschen sich ja bekanntlich an Mehrheiten orientieren, stellt sich die Frage, ob hier gezielt Stimmung gemacht wird. Denn ob zwei Drittel für einen Zwang sind oder eine Hälfte dafür und die andere Hälfte nicht dafür, wirkt psychologisch völlig unterschiedlich auf den Empfänger der Nachricht.

Insgesamt zeigt die Umfrage, wie massiv eine Corona-Impfpflicht, wie sie in Österreich bereits anvisiert ist und in Deutschland zunächst für bestimmte Gruppen gelten soll, die Gesellschaft spalten würde. Vorreiter für eine allgemeine Impfpflicht ist in Deutschland Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder. Interessant wäre auch, wie hoch die Zustimmung für eine Impfpflicht wäre, wenn die Medien ausgewogen über Vor- und Nachteile berichten würden und nicht ständig Angst geschürt und Merkwürdigkeiten bei der Bemessung der Impfwirkung verschwiegen würden. 

 

Der Anteil derjenigen, welche für eine generelle Corona-Impfpflicht sind, steigt mit zunehmendem Alter von 31 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen bis auf 65 Prozent bei den ab 60-Jährigen an. Entsprechend umgekehrt verhält sich der Alterstrend bei denjenigen, die nicht für eine generelle Corona-Impfpflicht sind (von 49 auf 26 Prozent), aber auch bei dem Anteil derer, die hier keine Antwort geben (von 16 auf 7 Prozent).

 

Die Befragten, die im Westen Deutschlands leben, sind häufiger für eine generelle Corona-Impfpflicht als diejenigen aus dem Osten (51 zu 44 Prozent). Im Osten halten sich aktive Befürworter und Gegner einer Corona-Impfpflicht fast die Waage (44 zu 41 Prozent).

 

 

Befragte, die nicht erwerbstätig sind, sprechen sich etwas häufiger für eine generelle Corona-Impfpflicht aus als befragte Erwerbstätige (53 zu 48 Prozent). Bei beiden Gruppen überwiegt jedoch jeweils der Anteil derer, die hier zustimmen.

 

Mit dem politischen Interesse steigt der Anteil an Befragten, welche für eine generelle Corona-Impfpflicht sind von 38 Prozent bei denjenigen mit einem schwach ausgeprägten politischen Interesse auf 58 Prozent bei denen, welche sich stark für Politik interessieren, an. Einzig bei schwach politisch interessierten Befragten überwiegt der Anteil derer, die der Aussage nicht zustimmen (43 zu 38 Prozent).

 

Die AfD-Wähler lehnen eine generelle Impfpflicht mit 68 Prozent deutlich am häufigsten und als einzige Gruppe mehrheitlich ab (65 Prozent zu 25 bis 43 Prozent). Die Wähler der anderen Parteien sprechen sich jeweils zumindest relativ mehrheitlich für eine generelle Corona-Impfpflicht aus. Am höchsten liegt der Anteil mit 68 Prozent bei Unions-Wählern, gefolgt von SPD- (64 Prozent), Grünen- (56 Prozent), Linke- (49 Prozent) und FDP-Wählern (47 Prozent).

Das Ausmaß an Spaltung, das diese Umfrage zeigt, ist überaus erschreckend. Vor allem, wenn man bedenkt, wie tief die Gräben sind. Um eigene Fehler wie den Abbau der Intensivbetten zu verschleiern, setzen Regierung und ihr treu ergebene Medien auf genau diese Spaltung und das Schaffen von Sündenböcken in Form der Ungeimpften. Die Folgen dieser Spaltung werden dramatisch sein. Die Aufarbeitung und das Heilen der Wunden schwierig und langwierig. Sollte tatsächlich eine Impfpflicht kommen, droht diese die Gesellschaft zu zerreißen. Stellen Sie sich bitte allein die Frage, wie „Impfverweigerer“ zum Impfen gezwungen werden sollen? In Handschellen vorgeführt ins Impfzentrum und dann zwangsgespritzt? 

Österreichs grüner Bundespräsident van der Bellen hat in einer Ansprache „Menschenpflichten“ den „Menschenrechten“ gegenüberstellt. Und schwuppdiwupp die Impfpflicht zu genau so einer „Menschenpflicht“ erklärt. Er hat damit die Büchse der Pandora geöffnet. Denn mit so einer Begründung sind die Menschenrechte, die nur dann Sinn machen, wenn sie unveräußerlich sind, völlig entleert, ja bedeutungslos. Mit der Denkweise van der Bellens, die leider auch in Deutschland weit um sich greift, ist dem Missbrauch von staatlicher Macht Tür und Tor geöffnet.

PS: Ein befreundeter Chefarzt schrieb mir zu der Umfrage: „Man darf hierbei aber nicht vergessen, dass es um ein Grundrecht der Unversehrtheit des Körpers geht. Eine solche Frage ist generell nicht abstimmungsfähig aus meiner Sicht. Dieses sollte vielleicht noch ergänzt werden.“

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Bild: Shutterstock
Text: red
 

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