Von Kai Rebmann
Wer sich mit der Wirkungsweise der sogenannten mRNA-„Impfstoffe“ nur ein wenig auseinandergesetzt hat, dem sind die folgenden Grundlagen bekannt. Durch Comirnaty (Biontech) und ähnliche Produkte wird eine Art „genetischer Bauplan“ injiziert. Dieser versetzt den Körper in die Lage, das Spike-Protein selbst herzustellen, was das Immunsystem wiederum zur Produktion entsprechender Antikörper und T-Zellen anregt. Ein Antigen enthalten die mRNA-„Impfstoffe“ hingegen nicht.
Letzteres ist – oder besser gesagt war – jedoch Voraussetzung, um von den zuständigen Behörden, etwa der CDC oder FDA in den USA sowie der EMA in Europa – als Impfstoff im klassischen Sinne anerkannt zu werden. Eine Änderung dieser Definition erfolgte dann im Jahr 2021, wobei dieser Zeitpunkt natürlich kein Zufall war.
Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hatte schlicht erkannt, dass die kürzlich zugelassenen mRNA-„Impfstoffe“ im krassen Widerspruch zur eigentlichen Definition standen. Was nicht passte, wurde also kurzerhand passend gemacht.
Impfstoff oder Gentherapie?
Dabei gleicht die Frage, ob es sich bei Corminaty und Co nun um Impfstoffe oder Gentherapien handelt, keineswegs nur der sprichwörtlichen Diskussion um den Kaisers Bart. Denn: Die Anforderungen an die Zulassung einer Gentherapie liegen sowohl in den USA als auch Europa ungleich höher als jene für klassische Impfstoffe. Die Klassierung als „Impfstoff“ wurde – neben einigen weiteren Faktoren – für Biontech oder Moderna also zum Türöffner für eine Zulassung im Rekordtempo.
Jetzt fordern aber immer mehr Experten, die mRNA-Produkte als das zu klassifizieren, was sie tatsächlich sind. So führt etwa die Pharmazeutin Dr. Helene Banoun in einem am 22. Juni 2023 im „International Journal of Molecular Sciences“ veröffentlichten Review ein knappes Dutzend an Untersuchungen auf, die bei den vorliegenden mRNA-„Impfstoffen“ nicht gemacht wurden, im Zulassungsverfahren von Gentherapien aber Standard sind.
Unter anderem wurden demnach folgende Fragen weder gestellt, geschweige denn beantwortet: Können die Produkte eine Mutation der DNA und das Wuchern von Tumoren begünstigen? Werden die Produkte oder Teile davon an die Nachkommen weitergegeben? Stellen sie eine Gefahr für Föten, Embryos oder Neugeborene dar? Wird der „Impfstoff“ über die Muttermilch oder andere Körperflüssigkeiten ausgeschieden bzw. weitergeben? Diese und weitere Fragen wurden durchaus schon früh gestellt, unter anderem auch auf dieser Seite, jedoch regelmäßig zum Handwerkszeug von Verschwörungstheoretikern erklärt.
Lückenhaftes Studiendesign
Auch Dr. David Wiseman, CEO der Organization Synechion, hat sich mit den Studien, die im Rahmen der Zulassung der mRNA-„Impfstoffe“ durchgeführt bzw. nicht durchgeführt wurden, auseinandergesetzt. Dabei stellte der Experte fest, dass eine Reihe wichtiger Untersuchungen, die „eigentlich hätten durchgeführt werden müssen“, eben nicht angestellt wurde. Die „ET“ zitiert Wiseman dazu wie folgt: „Wir benötigen Gesetze, die klarstellen, dass Produkte nicht einfach von Vorschriften ausgenommen werden können, nur weil es bequem erscheint. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei noch immer um Gentherapien.“
Und weiter: „Wir programmieren die Zellen unseres Körpers dazu, Spike-Proteine auf eine nicht kontrollierte und nicht exakt definierte Weise zu produzieren. Es gibt noch viele Fragen, auf die wir bisher keine Antworten haben.“ Der Pharmazeut vermisst unter anderem Studien, die zeigen, wie sich der Wirkstoff im Körper verteilt, an welchen Organen sich die von der mRNA verwendeten Lipid-Nanopartikel sammeln und auf welchem Wege diese vom Körper schließlich wieder ausgeschieden werden.
Auch bezüglich der Sorge vor möglichen Langzeitfolgen scheinen längst nicht alle Fragen beantwortet zu sein. Dr. Helene Banoun stellt dazu fest: „Normalerweise wird die Langzeitsicherheit von GTPs (Gentherapien) über mehrere Jahre hinweg überwacht. Bei Impfstoffen geschieht dies jedoch meist nur über wenige Wochen.“ Letzteres sei angesichts der Langlebigkeit der mRNA-Produkte und des von ihnen produzierten Proteins „nicht akzeptabel“, so die Expertin.
Und was sagen die Hersteller?
Aus objektiver Sicht scheint also alles dafür zu sprechen, die sogenannten „Impfstoffe“ korrekterweise eher als Gentherapien zu bezeichnen. Weshalb darauf verzichtet wurde und bis zum heutigen Tage wird, liegt ebenfalls auf der Hand.
Bereits am 19. September 2014 erschien im Fachmagazin „Nature“ ein Review mit dem Titel „mRNA-based therapeutics – developing a new class of drugs“ (mRNA-basierte Therapeutika – Entwicklung einer neuen Klasse von Medikamenten). Zwei der insgesamt drei Autoren sind inzwischen auch einer breiten Öffentlichkeit bestens bekannt: Ugur Sahin und Özlem Türeci, das Gründer-Ehepaar von Biontech.
Sahin ging seinen eigenen Worten zufolge vor neun Jahren noch davon aus, dass „mRNA-basierte Arzneimittel als biologisches Arzneimittel, Gentherapie oder somatische Zelltherapie“ einzustufen sind. mRNA-Produkte wurden darin als „neue Medikamentenklasse“ bezeichnet, „die genetische Informationen liefern kann.“ Und weiter: „Synthetische mRNA kann so konstruiert werden, dass sie reifen und verarbeiteten mRNA-Molekülen ähnelt, die natürlicherweise im Zytoplasma eukaryotischer Zellen vorkommen, und vorübergehend Proteine liefert.“
Und auch bei Moderna scheint man sich – zumindest intern – schon sehr früh darüber im Klaren gewesen zu sein, dass man alles andere als einen „Impfstoff“ im klassischen Sinne entwickelt hatte. Darauf lässt jedenfalls der Bericht des 2. Quartals 2020 schließen, den der Konzern vor gut drei Jahren an die US-Börsenaufsicht übermittelt. Darin räumt Moderna ein, dass ihr vermeintlicher „Impfstoff“ von der FDA (Food and Drug Administration) als „Gentherapie“ beschrieben wird.
Spätestens jetzt, wo Corona längst nicht mehr die Rolle spielt, die dem Virus einst zugeschrieben wurde und die als Rechtfertigung für „Not-Zulassungen“ diente, sollte die Etikettierung dieser mRNA-Stoffe auf den Prüfstand. Die zuständigen Behörden müssen sich ehrlich machen und sich fragen, welche Kategorisierung sie bei den vorliegenden Stoffen ohne eine „pandemische Notlage“ vorgenommen hätten.
Denn nicht nur für Dr. David Wiseman ist klar: „Es gibt noch viele Fragen, auf die wir bisher keine Antworten haben.“
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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