Söder-Vize rechnet mit Impf- und Corona-Politik ab: „Ungeimpfte nicht an Rand drängen!“ "Den Leuten zu suggerieren, ein kleiner Pieks, dann ist die Welt gerettet, das ist zu einfach"

Nach einem öffentlich ausgetragenen Konflikt mit seinem Chef, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, legt sein Stellvertreter und Koalitionspartner, Hubert Aiwanger von den „Freien Wählern“, nun erneut nach. „Unser Ziel ist ein Deutschland für alle. Und zu diesen allen gehören auch die Ungeimpften. Wir dürfen die Ungeimpften nicht an den Rand der Gesellschaft drängen“, mahnte der Chef der „Freien Wähler“ am Montag in Berlin im Gebäude der Bundespressekonferenz in einem Interview. Dort kündigten die „Freien Wähler“ an, dass sie an der Bundestagswahl im September teilnehmen werden. Aiwanger tritt als Spitzenkandidat an.

Corona werde uns vielleicht noch über Jahre begleiten, mahnte der stellvertretende Ministerpräsident: „Da kann man nicht sagen, da impfen wir jeden zweimal, und das Ding ist vom Planeten gelöscht. Das ist Biologie, das ist Naturwissenschaft, solche Krankheiten gehen in Wellen und kommen in Wellen. Je nach Klima, je nach Situation wird Corona immer wieder mal aufflackern. Und den Leuten zu suggerieren, ein kleiner Pieks, dann ist die Welt gerettet, das ist zu einfach, so einfach geht es leider nicht, wenn es so einfach wäre, wäre ich der Erste, der sich vorne hinstellt und impfen lassen würde.“ Aiwanger spielt damit auf seine Weigerung an, sich impfen zu lassen. Diese hat ihm vor allem die Kritik von Markus Söder eingebracht.

Im Herbst werde man feststellen, dass man trotz Impfung Corona-Fälle hat, so Aiwanger: „Was dann?“

Sehen Sie sich hier mein Video mit dem Interview mit Aiwanger an.

Hier noch ein Auszug aus meinem aktuellen Wochenbriefing – Sie können es hier unverbindlich, kostenlos und jederzeit widerrufbar abonnieren.

Liebe Leserinnen und Leser,

geht es Ihnen auch so? Ich komme mir vor wie in einem Dauer-Déjà-vu. Heute war ich wieder auf der Bundespressekonferenz, und wieder war davon die Rede, dass möglicherweise strengere Corona-Maßnahmen eingeführt werden müssen. Wieder gab es Versicherungen, die bei genauerem Hinsehen eher wie eine Irreführung wirken: Einerseits betonte Merkels Sprecherin Ulrike Demmer, mit der ich vor knapp zehn Jahren gemeinsam im Berliner Büro des Focus gearbeitet habe, es werde keine indirekte Impfpflicht geben.

Gleichzeitig kündigt Kanzleramtsminister Helge Braun faktisch genau diese indirekte Impfpflicht an, und sie distanziert sich in der Pressekonferenz nicht davon. Im Gegenteil. Weiß da die eine Hand nicht was die andere tut? Parallel widerspricht CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet dem Kanzleramtsminister und spricht sich gegen Sonderrechte aus. Entweder haben wir es da mit massiven Meinungsverschiedenheiten, ja einem Richtungsstreit in der CDU zu tun. Oder mit einem Spiel „guter Polizist“/„böser Polizist“ – mit dem Ziel, sowohl Corona-Maßnahmen-Anhänger als auch Corona-Maßnahmen-Skeptiker an die Wahlurne zu bringen. Welche Variante zutrifft, kann ich Ihnen leider nicht sagen.


Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

[themoneytizer id=“57085-1″]


Bild: Boris Reitschuster
Text: br


[themoneytizer id=“57085-28″]
[themoneytizer id=“57085-3″] [themoneytizer id=“57085-2″]
[themoneytizer id=“57085-19″]

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert