„Stolzmonat“ statt „Pride Month“ – Schnappatmung in Queer-Community # „Unwoke German Twitter“

Von Kai Rebmann

Kann ein Land von anderen wohlgelitten werden, wenn seine Bürger, oder zumindest Teile davon, sich selbst ihrer Herkunft, ihrer Kultur, ihrer Werte – kurz gesagt: ihrer Identität – schämen? Zwei Ereignisse haben in den letzten Wochen eine klare Antwort auf diese Frage geliefert.

Der sogenannte „Eurovision Song Contest“, bei dem die Woken alljährlich ihr ganz eigenes Weihnachten und Ostern an einem Tag feiern. Während sich alle anderen Teilnehmer stolz mit ihrer Landesflagge präsentierten, schwenkten die deutschen Darsteller von „Lord of the Lost“ eine besonders krude Version des Regenbogens. Europa dankte es der schrillen Truppe mit dem letzten Platz und bemitleidenswerten 18 Punkten.

Ganz im Gegensatz dazu lief die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der gerade zu Ende gegangenen WM in Finnland und Lettland bei jedem Spiel mit dem Adler auf der Brust und Trikots in Schwarz-Rot-Gold auf. Ergebnis: Das erste Finale seit 93 Jahren und die erste WM-Medaille seit 70 Jahren – auch wenn es am Ende „nur“ zu Silber gereicht hat. Damit haben die DEB-Cracks das nachgeholt, was die woke DFB-Elf in Katar aus den bekannten Gründen noch schuldig geblieben ist.

Hashtag ‚Stolzmonat‘ geht durch die Twitter-Decke

Und jetzt das: Scheinbar aus dem Nichts trendet bei Twitter plötzlich der Hashtag „Stolzmonat“ zusammen mit der Forderung „Unwoke German Twitter“. In Anspielung auf den sogenannten „Pride Month“, den die Woken seit einigen Jahren im Juni begeht, richtet sich die Petition an Elon Musk, der bekanntlich versprochen hatte, in den sozialen Medien wieder für mehr Meinungsfreiheit zu sorgen.

Zumindest in Deutschland scheint der neue Twitter-Chef mit seinem Vorhaben noch nicht sonderlich erfolgreich gewesen zu sein. Das Zensieren und Blockieren von „unwoken“ Meinungen halte bei Twitter Deutschland unvermindert an, so dass einige Nutzer eigenem Bekunden zufolge den Eindruck haben, Nancy Faeser arbeitete dort.

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Andere zitieren Altkanzler Konrad Adenauer mit Sätzen, die heute wohl jede politische Karriere sofort beenden würden: „Das ist kein Nationalismus, meine Freunde. Das ist das Nationalgefühl, was jedem gesund denkenden Menschen innewohnen muss.“ Hintergrund: Die Initiatoren des Hashtags rufen dazu auf, wieder mehr Nationalstolz, sprich die deutsche Flagge, zu zeigen – ganz nach dem Motto „Stolzmonat (Proud Month) anstatt Pride Month“.

Was eigentlich nur ein Werben für mehr Nationalgefühl ist, wie es einst auch schon von Adenauer eingefordert wurde, wird von der Regenbogen-Welt in gewohnter Manier zu einem Angriff der bösen Rechten uminterpretiert. In den entsprechenden Kreisen kursieren inzwischen regelrechte Warnungen wie etwa diese: „Bitte meidet die Hashtags ‚Stolzmonat‘, ‚StolzStattPride‘ und Accounts, die einen ‚Deutschland Pride‘-Farbverlauf haben. Darunter sind nicht nur Queerphobe, sondern auch Rechte von der AfD und dergleichen, (denen) die Bedeutung und Wichtigkeit des Pride Month am Arsch vorbeigeht.“

Aktion schlägt bereits internationale Wellen

Richtig ist dagegen: Die AfD ist wenig überraschend einer (!) von vielen Akteuren, die die Aktion auf Twitter unterstützen. Geteilt, geliked und kommentiert wird jedoch über alle Schichten der Gesellschaft hinweg, wie selbst bei einer nur oberflächlichen Durchsicht der Statements unschwer zu erkennen ist – und was den Woken allem Anschein nach große Angst macht!

Die Initiatoren haben offenbar genau ins Schwarze getroffen. Denn neben dem Bekenntnis zur deutschen Flagge stehen noch eine ganze Reihe weiterer Punkte auf der Agenda, mit denen sich anscheinend deutlich mehr Menschen identifizieren können, als den Woken lieb sein kann. Der Twitter-Trend hat sich binnen kürzester Zeit bis über die bundesdeutschen Grenzen hinweg ausgebreitet. Entsprechende Kommentare kommen zum Beispiel von Nutzern aus Österreich, Großbritannien und den USA.

Im Folgenden eine kleine Auswahl aus dem In- und Ausland:

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Harry Wedzinga/Shutterstock

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