Mit Adler auf der Brust und in Schwarz-Rot-Gold: DEB-Cracks holen WM-Silber Deutsches Eishockey-Märchen

Von Kai Rebmann

Deutschland ist Vize-Weltmeister! Nein, nicht im Fußball, dafür aber im Eishockey. Was bei der Wüsten-WM in Katar noch zu erwarten gewesen wäre, kommt beim Turnier in Finnland und Lettland einer echten Sensation gleich. Am Ende erwies sich nur Rekord-Weltmeister Kanada als eine Nummer zu groß, das DEB-Team unterlag nach aufopferungsvollem Kampf und trotz zweimaliger Führung mit 2:5.

Zwar hat es einmal mehr – nach dem nicht minder sensationellen Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang – nicht zum ganz großen Wurf gereicht. Aber: Mit dem Erfolg von Tampere hat sich Deutschland wohl endgültig zu einer der Top-Adressen im internationalen Eishockey gemausert. Schon die drei Auftaktniederlagen in der Vorrunde gegen Schweden, Finnland und USA mit jeweils nur einem Tor Unterschied haben gezeigt, dass man auch mit den ganz Großen mithalten kann.

Es folgten sechs Siege gegen Dänemark (6:4), Österreich (4:2), Ungarn (7:2), Frankreich (5:0), die Schweiz (3:1) und die USA (4:3 nach Verlängerung). Diese beeindruckende Serie führte die DEB-Cracks schließlich bis ins Finale, wo sie gegen die Ahornblätter ihren Meister fanden.

Bundesadler statt Regenbogen

Während bei den DFB-Kickern vor einem halben Jahr noch Diskussionen um Regenbogen-Binden und peinliche Statements unmittelbar vor dem Anpfiff im Vordergrund standen, konzentrierten sich die Männer von Bundestrainer Harold Kreis in Tampere und Riga nur auf das Sportliche.

Und nicht nur das: Bei jedem Spiel trat unsere Eishockey-Nationalmannschaft mit Trikots in den Landesfarben sowie dem Adler auf der Brust an – so wie übrigens fast jedes der 15 weiteren teilnehmenden Teams. Nach jedem Spiel wurde die Hymne des jeweiligen Siegers gespielt, ohne dass sich irgendein Spieler dafür geschämt hätte. Auch auf dem Eis kniende Spieler suchte man bei der WM in Finnland und Lettland vergeblich. Bei den Interviews vor, während und nach den Spielen ging es ausschließlich um Eishockey.

Kurz gesagt: Es war geradezu erfrischend – umso mehr nach den Erfahrungen der Fußball-WM in Katar – mal wieder Sport zu erleben, bei dem es auch wirklich nur um den Sport ging. Klar, mit den Menschenrechten ist in Finnland und Lettland so weit ja auch alles im grünen Bereich, weshalb es auch keiner entsprechenden Aktionen bedurfte, mag mancher jetzt womöglich einwenden.

Aber: Auch der Ukraine-Krieg oder andere politisch-ideologische Themen spielten bei dieser WM keine Rolle. Der einzige Hinweis darauf war das Fehlen der Mannschaften aus Russland und Belarus – das war es dann aber auch schon und das gilt momentan für fast die gesamte Welt des Sports. Wetten, dass wir bei einer Fußball-WM oder -EM in Finnland und Lettland ganz andere Bilder gesehen hätten? Schließlich waren sich Manuel Neuer und Co in der Vergangenheit auch nicht zu schade, die Regenbogen-Binde selbst bei Spielen in Europa spazieren zu tragen.

Was der Fußball vom Eishockey lernen kann

Nun ist Eishockey auch in Deutschland zwar keine absolute Randsportart, an die Bedeutung von König Fußball reicht es in der medialen und gesellschaftlichen Beachtung aber natürlich bei weitem nicht heran. Ein weiteres großes Glück für nicht wenige deutsche Eishockey-Nationalspieler: Sie verdienen ihr Geld in Nordamerika und bekommen die woke Indoktrination in den deutschen Medien im Zweifelsfall gar nicht oder allenfalls am Rande mit.

Aber warum berichtet reitschuster.de jetzt sogar schon über Eishockey? Weil es einfach mal eine Nachricht ist, die guttut in Zeiten wie diesen. Und natürlich, weil es sich die Mannschaft um Bundestrainer Harold Kreis schlicht und einfach verdient hat, dass über diesen tollen Erfolg auch an Stellen berichtet wird, an denen man es nicht sofort erwarten würde.

Nichts wäre fataler als der Eindruck, man könne es als Sportler allein mit sportlichen Leistungen nicht mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit schaffen. Das ist die vielleicht wichtigste Lehre der Eishockey-WM 2023 in Richtung der DFB-Kicker – und der deutschen Politik!

Denn: War der unter anderem für den Sport zuständigen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) noch im vergangenen Dezember kein Weg zu weit, um sich auf der Tribüne in Katar zu inszenieren, glänzte sie beim historischen WM-Finale in Tampere – dem ersten mit deutscher Beteiligung seit 93 Jahren – durch Abwesenheit.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Youtube-Video T-Online MAGENTA SPORT

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