Til Schweiger über chronische Krankheit der Tochter „Ich habe durch Impfung meine Tochter geschädigt“

Von Alexander Wallasch

Was bei „Eine andere Freiheit“ zunächst auffällt, ist, wie nachdenklich und entschleunigt der Film daherkommt. Die Dokumentation von Patricia Josefine Marchart und Georg Sabransky hat kritische Stimmen zu den Corona-Maßnahmen im stillen Winkel der Debatte eingesammelt rund um Impfpflichten, Maskentragen und den Umgang mit Kindern in der Pandemie.

Kritiker kommen zu Wort, einige mehrfach. Und damit nun die Aussagen in privater Atmosphäre nicht einfach aneinandergereiht werden, haben die Filmemacher Szenen aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen dazwischen geschnitten. Bilder von Betroffenen der Corona-Maßnahmen.

Ja, diese Szenen haben auch etwas Beliebiges, hier wäre vieles möglich gewesen, die Clips sind nicht alternativlos. Die teils filmtechnisch verfremdeten Szenen bieten aber auf jeden Fall gute Gelegenheit, Standpunkte der Interviewten zu verarbeiten. Diese intensiven Überlegungen könnten ansonsten womöglich miteinander vagabundieren. Dem Zuschauer tun diese Pausen in der bald achtzig Minuten langen Dokumentation gut – sie ermöglichen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Abfolge von Aussagen der Künstler und Wissenschaftler zum Pandemiegeschehen und zum Impfen von Kindern.

„Eine andere Freiheit“ ist fast durchgängig mit einer unaufdringlichen Musik unterlegt, die als zusätzlicher Kitt wirkt. Der Soundtrack stammt von Martin Todsharow. Der 54-Jährige hat schon mit Oskar Röhler (Elementarteilchen) zusammengearbeitet – Todsharow haucht bewegten Bildern Leben ein – von den feinen Zwischentönen bis hin zum großen Klangteppich.

Til Schweiger findet es ‘entsetzlich‘

Hier ist es ein einzelner lang ausklingender Ton, dort eine kleine traurige Klaviermelodie, die sich hinzieht – so wird eine Melancholie geflochten, welche die warnenden, die alarmistischen, die enttäuschten und die teils bis in die Verzweiflung hineingehenden Kurzinterventionen der Interviewten miteinander verbindet hin zum Paradoxon einer stillen, schreienden Anklage.

Viele Österreicher sind dabei. Besondere Bedeutung kommt Filmemacher Til Schweiger zu. Er ist der populärste der Protagonisten, Schweiger geht besonders ins Risiko, ihn hat die Boulevardpresse im Auge, wenn er öffentlich wird, bei ihm gehen die Mikrofone weit auf und die Fotografen drücken auf ihre Auslöser.

Im Trailer zum Film sagte Schweiger, er halte das Virus für absolut harmlos für Kinder. Die Impfung sei ungleich riskanter als etwa eine Infektion. „Entsetzlich“ fände er das.

Jetzt, wo der Film in voller Länge auf Youtube veröffentlicht wurde, sind weitere Aussagen von Til Schweiger öffentlich geworden. In einer Szene fühlt man besonders intensiv mit dem Filmemacher. Dort nämlich, wo Schweiger mit sich ringen muss, die Fassung zu bewahren. Wo er sich zwingt, öffentlich darüber spricht, dass er aus Sorge beim Auftauchen der Schweinegrippe sich und seine Familie hat impfen lassen, wovon eine der Schweiger-Töchter eine chronische Krankheit bekommen haben soll:

„Also erst einmal muss ich generell feststellen, dass ich in keinster Weise ein Impfgegner bin. Meine Kinder sind alle geimpft. Ich habe mich auch jedes Jahr gegen die Grippe impfen lassen, bis ich dann irgendwann erfahren habe, dass das eigentlich gar nichts bringt, außer der Pharmaindustrie. (Schweiger empfiehlt an der Stelle den Arte-Film „Profiteure der Angst — das Geschäft mit der Schweinegrippe“.) Ich habe meine Kinder damals alle – mich selber natürlich auch – gegen Schweinegrippe impfen lassen. Mit dem Ergebnis, dass eine meiner Töchter die Narkolepsie hat. Die hatte immer Probleme mit dem Schlafen und (…) war tagsüber müde. Dann haben wir sie ins Schlaflabor gebracht in Hamburg. Und die haben nach drei Tagen festgestellt, dass sie die Narkolepsie hat, also die Schlafkrankheit. Und irgendwann habe ich erfahren, dass das eben im Zusammenhang mit dieser Impfung steht. Das war natürlich für mich furchtbar. Ich habe mich damals nicht informiert, ich habe das alles geglaubt, dass da eine riesige tödliche Pandemie auf uns zukommt und habe meine Kinder schützen wollen. Mit dem Ergebnis, dass ich eine meiner Töchter geschädigt habe. Das verzeihe ich mir eigentlich gar nicht.“

Eine nachdenklich machende, eine große Dokumentation

Das Fazit in „Eine andere Freiheit“ gehört ebenfalls Til Schweiger, wenn er zum Schluss dieser kostenfrei via Youtube verfügbaren Dokumentation nachdenklich befindet:

„Wenn alles stimmen würde, was die Impfindustrie sagt, – dieser Impfstoff hundertprozentig safe, was sie ja eigentlich behaupten – dann können sie doch auch konträre Meinungen zulassen. Das war doch früher auch so, dass es einen Diskurs gibt.“

Und dann schaut Til Schweiger noch einen kurzen Moment wortlos in die Kamera. Und da braucht es dann kein Sacken-lassen mehr, kein musikalisches Zwischenspiel, um Zustimmung zu generieren. Das von Schweiger und wenige weitere Interviews mehr in „Eine andere Freiheit“ sind in Schwarz-Weiß gedreht, auch dieses Hin und Her ist Stilmittel einer filmischen Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierungen gegen Kinder.

Überhaupt nicht schrill, bald leise und bedächtig, kommt die Dokumentation daher und entwickelt so ihre Wirkmacht: Hier sind Menschen nachdenklich geworden, sie haben Angst um unsere und ihre Kinder. Und sie schaffen es in „Eine andere Freiheit“, ihre große innere Aufgewühltheit nicht in die Kamera zu schreien. Man spürt aber die ganze Zeit, dass sie es könnten und am liebsten vielleicht auch würden – diese starke Energie fließt direkt durch bis zum Zuschauer.

Eine nachdenkliche, eine große Dokumentation als besonders eindringliche Aufforderung, endlich in den Diskurs zu gehen.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine.

Alexander Wallasch ist gebürtiger Braunschweiger und betreibt den Blog alexander-wallasch.de. Er schrieb schon früh und regelmäßig Kolumnen für Szene-Magazine. Wallasch war 14 Jahre als Texter für eine Agentur für Automotive tätig – zuletzt u. a. als Cheftexter für ein Volkswagen-Magazin. Über „Deutscher Sohn“, den Afghanistan-Heimkehrerroman von Alexander Wallasch (mit Ingo Niermann) schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Das Ergebnis ist eine streng gefügte Prosa, die das kosmopolitische Erbe der Klassik neu durchdenkt. Ein glasklarer Antihysterisierungsroman, unterwegs im deutschen Verdrängten.“ Seit August ist Wallasch Mitglied im „Team Reitschuster“. Dieser Artikel erschien zuerst auf seiner Seite  alexander-wallasch.de

Bild: Screenshot „EINE ANDERE FREIHEIT – Der Film“
Text: wal

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