Diese Geschichte ist vom 1. September 2018. Sie hat mich geprägt und meine Einstellung zu dem, was in Deutschland passiert, stark verändert (mehr dazu hier). Und leider ist sie aktueller denn je. Insbesondere auch, dass ich für die Veröffentlichung als „Nazi“ beschimpft wurde. Haben Sie auch ähnliche Geschichten erlebt? Bitte schreiben Sie sie mir!
Gestern kurz nach Mitternacht, mitten in Saarbrücken: Eine Frau mittleren Alters kommt aus ihrem Haus, mustert mich, kommt dann auf mich zu und fragt: „Entschuldigung, ich muss zur Tankstelle, könnten Sie mich begleiten? Ich fühle mich alleine hier nicht mehr sicher, eine Freundin von mir wurde erst kürzlich vergewaltigt.“ Den ganzen Weg klagt sie mir ihr Leid. Klagt darüber, dass ihre Gegend nicht mehr sicher sei nachts. Dass sie Angst habe. Um sich. Um ihre Töchter. Sie kämpft mit den Tränen. Klagt, dass sie etwa in der Arbeit Angst habe, über diese Ängste zu sprechen.* Nach meinem Vortrag am Abend zuvor, bei dem es eigentlich um Russland ging, klagten viele Menschen genau über dasselbe. Wenn diese Ängste nicht ernst genommen werden, wenn sie die großen Parteien ignorieren oder sogar diffamieren, wird diese Gesellschaft verfranzen, werden die Ränder und die Radikalen immer stärker. Wir müssen die Probleme und die Ängste der Menschen endlich offen benennen. Nur dann sind sie zu bewältigen, nur dann „schaffen wir das“. Nicht durch Wegsehen, Verdrängen und Verunglimpfen.**
PS:
*) Auf Wunsch kann ich die nächtliche Begegnung gerne ausführlich schildern. Die Frau war mit einem Türken verheiratet, ihre eigene Familie bezeichnete sie als multikulturell, in ihrer Arbeit als Küchenchefin, so erzählte sie, arbeite sie auch viel mit Migranten, etwa Flüchtlingen aus Syrien, und habe dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Andererseits hätten sie, ihre Freundinnen und ihre Töchter sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit aggressiven, frauenverachtenden jungen Männern aus anderen Kulturen, vor denen sie sich jetzt fürchte. Sie findet, diese würden sich so benehmen, als seien Frauen Freiwild, als sei ihnen alles erlaubt und als fürchteten sie keine Konsequenzen.
Ich begleite die Frau, nachdem sie an der Tankstelle ihre Zigaretten gekauft hat, wieder nach Hause. Sie bedankt sich überschwänglich. Ich erzähle ihr, dass ich Journalist bin. Sage, dass ich eigentlich über diese Begegnung etwas schreiben müsste, ob das okay sei für sie. Sie sagt: „Ich bitte Sie darum! Ich will, dass meine Stimme gehört wird! Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Ängste von mir, meiner Familie, meinen Freunden nicht ernst genommen werden, vor allem in den Medien. Sie gibt mir ihre Telefonnummer: Rufen Sie an, ich gebe Ihnen gerne die Nummer von meinen Töchtern und Freundinnen, die können viel erzählen.“
**) Ich bin mir bewusst, dass mich einige für diese Erzählung angreifen werden. Wer etwa eine ideologische Weltsicht hat, neigt dazu, wütend zu sein auf diejenigen, die auf widersprechende Fakten aufmerksam machen. Würde ich als Journalist eine solche Begegnung nicht beschreiben und dieser Frau keine Stimme verleihen – ich hätte es nicht verdient, mich Journalist zu nennen. Unsere Aufgabe ist es, solche Dinge beim Namen zu nennen. Auch wenn sie unbequem und strittig sind. Auch wenn man dafür Prügel einfängt – ganz anders als mit dem Gratis-Mut, den heute so viele an den Tag legen und unglaublich stolz darauf sind. Journalismus, der auf das Aussprechen unbequemer, nicht gerne gehörter Aspekte verzichtet, droht zur ideologischen Volkserziehung zu werden. Zum „betreuten Informieren“. Und fördert damit genau das, was angeblich bekämpft werden soll: das Abwenden von vielen Menschen von Medien und Demokratie.
PPS: Siehe genau zum gleichen Artikel auch diesen Artikel in der EMMA
Auf Sie kommt es an!
Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage über 3 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 2,77 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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