„Zu jung und keine Erfahrung – man merkt es, wenn sie spricht“ Benin-Prinz erklärt Baerbocks Afrika-Desaster

Von Kai Rebmann

Ob es ein deutsches Volk gibt, wird bei den Grünen immer mal wieder in Frage gestellt. Dass es auf jeden Fall aber ein nigerianisches Volk gibt, daran besteht für Annalena Baerbock (Grüne) kein Zweifel. Damit begründete die Bundesaußenministerin die Rückgabe tausender Benin-Bronzen im Dezember 2022, die sich inzwischen als Millionen-Desaster herausgestellt hat. Die Skulpturen würden, so Baerbock damals, jetzt wieder in den Besitz ihres rechtmäßigen Eigentümers übergehen, namentlich des „nigerianischen Volks“.

Einer, der es wissen muss, schüttelt angesichts solcher Aussagen nur mit dem Kopf: Prinz Okpame-Edward Oronsaye. Das Mitglied der Königsfamilie hat sich im Interview mit der „Berliner Zeitung“ ausführlich zu der Posse um die Benin-Bronzen geäußert und dabei auch über seine Eindrücke von der Außenministerin gesprochen – und dabei kaum ein gutes Haar am Auftreten von Annalena Baerbock gelassen!

Deutsche Abbitte für britische Raubzüge

Zunächst stellt der Prinz klar, dass die Bronzen, anders als von Baerbock behauptet, eben nicht dem „nigerianischen Volk“ gehören können – schlicht und einfach, weil es ein solches nicht gebe. Auf dem heutigen Staatsgebiet lebten rund 250 verschiedene Stämme, deren Mitglieder sich nicht als „Nigerianer“ bezeichnen würden. Einer dieser Stämme ist das Volk der Edo und dessen aktuelles Oberhaupt ist der Oba von Benin, sprich Ewuare II., in dessen Privatbesitz die Bronzen jetzt übergegangen sind.

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Dann stellt der Prinz die Frage, weshalb und wofür sich Annalena Baerbock im Dezember 2022 in Abuja überhaupt entschuldigt hat. Dafür gebe es überhaupt keinen Grund, jedenfalls dann nicht, wenn sich diese Abbitte auf Nigeria bezieht. Wenn Deutschland sich entschuldigen wolle, dann könne es das gegebenenfalls in Kamerun, Namibia, Tansania oder Togo tun – aber nicht in Nigeria. Schließlich seien es die Briten gewesen, die das damalige Königreich Benin anno 1897 zerschlagen und dabei auch die Bronzen geraubt hätten, so der Prinz.

In deutschen Besitz sind die Skulpturen tatsächlich erst sehr viel später gelangt, nachdem sie von Großbritannien nach und nach an hiesige Museen verkauft wurden. Ein Großteil der Sammlung war zuletzt im Museum am Rothenbaum in Hamburg zu bewundern.

Jung, ahnungslos und unerfahren

Über das Auftreten und die Arbeit der Bundesaußenministerin fällt der afrikanische Adlige ein vernichtendes Urteil – und das nicht nur aufgrund ihrer Äußerungen in der Benin-Affäre. Baerbock fehle es an Erfahrung „und manchmal merkt man das, wenn sie spricht“, so der Prinz, der sich damit wohl noch sehr diplomatisch ausdrückt. Und weiter: „Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung.“

Wie eine schallende Ohrfeige muss auch dieser Satz wirken: „Machen Sie sie dafür nicht verantwortlich. Ihre Berater haben die Frau nicht informiert.“ Mit anderen Worten: Ein Benin-Prinz muss in die Bresche springen und bei den Deutschen um Welpenschutz und Verständnis dafür werben, dass diese ohne Entourage und Teleprompter ziemlich nackt dasteht. Dabei wäre Baerbock, zumindest wenn es nach ihr und den Grünen gegangen wäre, doch so gerne sogar Kanzlerin geworden. Und der Mann darf sich ein solches Urteil durchaus erlauben, denn Prinz Oronsaye lebt seit rund 30 Jahren in Wächtersbach (Hessen).

Die Liste der Baerbock-Patzer ist lang und sowohl im In- als auch Ausland wohlbekannt. Der Unterschied: Während die meisten Medien in Deutschland darauf bedacht sind, das Bild einer toughen und durchsetzungsstarken Frau zu zeichnen, der selbst bei politisch heiklen Missionen in Moskau oder Peking viel Respekt entgegengebracht werde, wird das Auftreten der Ministerin außerhalb der bundesdeutschen Grenzen ganz anders wahrgenommen.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Matthias Roehe/Shutterstock

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