Ein Gastbeitrag von Alexander Peitz
Auf 34 Hektar Fläche entsteht in der chinesischen Elf-Millionen-Metropole Shijiazuang ein Quarantäne-Lager mit Raum für 4000 Menschen. Am 13. Januar haben die Bauarbeiten begonnen, die sich nun in der finalen Phase befinden. Ausgestattet mit WLAN, Badezimmern und Klimaanlagen sollen hier sowohl Menschen untergebracht werden, bei denen der Verdacht auf eine Infektion mit dem SARS-Virus besteht, als auch Personen die aus so genannten Risikogebieten in die Provinz Hebei kommen, deren Hauptstadt Shijiazuang ist.
Widerstand gegen Pläne
Widerstand gegen geplante Quarantänelager bricht sich derweil auch in anderen Provinzen der Volksrepublik Bahn. So berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa), dass mehr als hundert aufgebrachte Dorfbewohner in Xiandie in der Provinz Zhejiang in Ostchina ein Verwaltungsgebäude stürmten und dort drei Funktionäre verprügelten, als geplant wurde, sechs Reisende aus einem SARS-Gebiet in einem Funktionärswohnheim unterzubringen. Auch in einer Stadt nahe von Peking wurde Angaben der Agentur zufolge eine Schule in Brand gesteckt, die nach Plänen der Regierung in ein Quarantänelager umfunktioniert werden sollte.
Corona-Knäste auch in Deutschland
Doch nicht nur im fernen Osten, sondern auch in Deutschland, werden weiter Einrichtungen zum Zwecke der zwangsweisen Quarantäne-Unterbringung umgebaut und umfunktioniert. Wie etwa in Sachsen, wo die ehemalige Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge in Dresden in einen „Corona-Knast“ für renitente Quarantäne-Brecher verwandelt werden soll.
Bundesweit ist geplant, Menschen, die sich den verordneten Maßnahmen wiederholt nicht fügen, „im Extremfall sogar in eine Zwangseinweisung in zentrale Sammelstellen, Kliniken oder Jugendarrestanstalten“ zu bringen, wie die „Welt am Sonntag“ vergangene Woche berichtete. In Brandenburg seien seit Mai bereits 30 so genannte Quarantäne-Brecher in die Abschiebehaftanstalt in Eisenhüttenstadt gesperrt worden, berichtete die Märkische Allgemeine. Auch hier auf der Seite wurde ausführlich über entsprechende Pläne in Deutschland berichtet, u.a. für „Zentralstellen“ für Zwangseinweisungen (siehe hier und hier).
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
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Alexander Peitz (ehemals Millauer) begann seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter für ein Lokalblatt der Augsburger Allgemeinen. Dort begann er schließlich auch ein redaktionelles Volontariat. Heute lebt und arbeitet er als freier Journalist in Berlin.
Text: ap
Bild: Shutterstock
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