Von reitschuster.de
Auf seiner Homepage blickt Lars Winkelsdorf finster drein. Das ist offenbar Programm. Auf der Seite steht, dass er freier Journalist und Autor ist und nicht zuletzt für die Redaktionen des Nachrichtenportals „t-online“, das ZDF Polit-Magazin „Frontal 21“, die „Tagesschau“, den „Focus“ und ARD „Plusminus“ arbeitet. Außerdem erstellt er forensische Gutachten zu Schusswaffen und Munition.
„Herr Winkelsdorf ist ein außergewöhnlich sachkundiger Fachmann auf allen Gebieten des Waffenrechts“, lässt er sich von dem CDU-Kommunalpolitiker Jürgen Roth auf seiner Seite loben. „Echt JEDES Mal, JEDES FUCKING MAL, wenn ich Urlaub oder länger mal frei nehme, kommt ein Anschlag oder ein Amoklauf…“, ließ der 46-Jährige seine 54.500 Follower an diesem Donnerstag auf X (früher Twitter) mit Blick auf den Amoklauf an der Universität Prag wissen.
»Will ich von dem was lesen, find ichs um einen toten Fisch gewickelt«
Schon dieses Beispiel zeigt: Sein sprachlicher Duktus entspricht seinem Konterfei, mit dem er sich im Internet inszeniert. Gegenüber Menschen, die nicht seiner Meinung sind, bedient er sich gern aus der untersten Schublade.
„Ich hab Henning Rosenbusch jetzt blockiert, diese rechtsextreme Blase von Coronaleugner, Putintrollen, Verschwörungsbratzen und Co hat keinerlei Wert für irgendeinen Austausch“, postete er am Mittwoch, „will ich von dem was lesen, find ichs um einen toten Fisch gewickelt…“.
Transparenztweet:
Ich hab Henning Rosenbusch jetzt blockiert, diese rechtsextreme Blase von Coronaleugner, Putintrollen, Verschwörungsbratzen und Co hat keinerlei Wert für irgendeinen Austausch
Will ich von dem was lesen, find ichs um einen toten Fisch gewickelt…
— Lars Winkelsdorf (@winkelsdorf) December 20, 2023
Rosenbusch, der auch schon für reitschuster.de schrieb, hat sich vor allem während der „Pandemie“ als Maßnahmenkritiker einen Namen gemacht. Ihn deshalb als „Coronaleugner“, „Verschwörungsbratzen“ und „Putintroll“ in Personalunion zu diffamieren, zeugt von ebenso wenig Toleranz wie Verstand.
Rosenbusch bekommt eine weitere Breitseite, die Winkelsdorf aus seinem Urlaub schreibt. „Die rechtsextreme Putin-Atomsau-Bulle der Corona-Leugner um Rosenbusch hat scheinbar Blut. Sehen wir es positiv, 10 von denen ergeben zusammen immerhin beinahe einen Schulabschluss…“
Die rechtsextreme Putin-Atomsau-Bulle der Corona-Leugner um Rosenbusch hat scheinbar Blut
Sehen wir es positiv, 10 von denen ergeben zusammen immerhin beinahe einen Schulabschluss…
— Lars Winkelsdorf (@winkelsdorf) December 20, 2023
Was sich hinter „rechtsextreme Putin-Atomsau-Bulle“ verbergen mag, dürfte indes allenfalls dem Waffenrechtler bekannt sein. Dazu passt eine Kurznachricht auf X, die sich so liest: „Cool, die Querdenker-Nazis rufen inzwischen an und wollen vorbeikommen. Man serviert solchen Gästen traditionell Tee, oder?“
Cool, die Querdenker-Nazis rufen inzwischen an und wollen vorbeikommen
Man serviert solchen Gästen traditionell Tee, oder?^^
— Lars Winkelsdorf (@winkelsdorf) December 21, 2023
Auch mit Posts wie „Im Gegensatz zu Kachelmann gibt’s bei mir echte Backpfeifen. Und das ist auch richtig so“.
Das ist eine kaum verhohlene Androhung von Gewalt.
Auch mit Diskriminierung nimmt es der Mann, der für die angeblich so diskriminierungssensiblen Sender arbeitet, nicht so genau. So poltert er in einem Tweet sein Gegenüber an: „Ich arbeite da, du geistig Behinderter.“
So unschön eine derart vulgäre Art ist. Schlimmer noch ist, dass seine Tätigkeiten bei den Öffentlich-Rechtlichen mit Zwangsgebühren alimentiert werden. Ein X-User bringt dies so auf den Punkt: „Auch dieses zerebrale Elend müssen Deutsche mit ihren öffentlich-rechtlichen #Zwangsgebühren bezahlen – während sich @DasErste und @ZDF gegen #Hassrede positionieren wollen.“ „Für so eine Armleuchte muss ich zahlen“, schreibt ein anderer auf X.
Auch dieses zerebrale Elend müssen Deutsche mit ihren öffentlich-rechtlichen #Zwangsgebühren bezahlen – während sich @DasErste und @ZDF gegen #Hassrede positionieren wollen. @OERRBlog @winkelsdorf pic.twitter.com/QoRnIy5Mwh
— storymakers (@mz_storymakers) December 20, 2023
Dazu passt: „Planet Wissen“ beschäftigte sich im September vergangenen Jahres mit der Frage: „Was tun gegen den Hass im Netz?“ Die Sendung lief auf „ARD alpha“, einer Tochter ebenjener Fernsehanstalt, für die auch Winkelsdorf arbeitet.
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