Minister Spahn fände es sinnvoll, wenn Institutionen ihre Impfquote veröffentlichen müssten. Als ich kurz darauf auf der Bundespressekonferenz fragte, wie hoch diese Quote im Bundeskabinett ist, konnte sie Merkels Sprecherin nicht benennen.
Er sagt, es gehe beim Impfen um den Schutz von Kindern, er macht Stimmung gegen Ungeimpfte, will auch am Spielplatz impfen , mogelt bei der Inzidenz und schlägt einen Bogen zwischen Partei-Präferenz und Impfverhalten – Jens Spahn in meiner neuen Video-Analyse.
Journalisten, die härtere Maßnahmen wie etwa 2G ins Gespräch bringen, und nach Zusammenhang zwischen Impfen und AFD-Sympathie fragen, ein Minister, der auch auf Spielplätzen Impfmöglichkeiten will, gegen Ungeimpfte hetzt und heuchelt, die Impfung sei eine „persönliche, freie Entscheidung“ – die Bundespressekonferenz mit Spahn wirkt auf mich befremdend.
In der offiziellen Statistik fehlen mehr als 350.000 Impfungen aus Arztpraxen. Auf Nachfrage, wie es zu solchen Fehlern kommen konnte, meinte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, der Unterschied sei nicht relevant – obwohl die Regierung sonst um jede Impfung kämpft.
„Ist es nicht ein bisschen lebensfremd zu glauben, dass dadurch kein Druck entsteht, sich impfen zu lassen?“ – auf der Bundespressekonferenz kamen heute selbst von der ARD kritische Fragen zur Impf-Auskunftspflicht am Arbeitsplatz.
Möglicherweise ist der Datenschutz bei ganz privaten Gesundheitsdaten bald Vergangenheit – die Regierung prüft eine Auskunftspflicht in Sachen Impfung für Arbeitnehmer. Ausgerechnet Journalisten befeuern sie dabei – verkehrte Rollen.
Beim Thema Afghanistan und Flüchtlinge stochert die Bundesregierung ganz offenbar im Dunklen – auf die Frage nach konkreten Zahlen auf der Bundespressekonferenz kam sie gehörig ins Schwimmen.
Viele haben sich impfen lassen, um dem Testzwang und den Gängelungen zu entgehen. Nachdem jetzt Forderungen laut werden, dass sich auch Geimpfte testen lassen müssen, sind sie im Ungewissen – und die Bundesregierung duckt sich wieder einmal weg.
Was ist los mit dieser Regierung? Sein eigener Sprecher bezeichnet Seehofers Warnung faktisch als „Hypothesen und Vermutungen“. Wie beim Thema Corona ist Merkels Mannschaft auch bei Afghanistan am Schlingern – und die Medien sind am Schmusen.