Der „Coronatan“ Der deutsche Untertanengeist der „Pandemie“

Ein Gastbeitrag von Dr. Bodo Neumann

Wie sieht nun die aktuelle Sachlage nach zwei Jahren „Corona- Pandemie“ aus? Hatten wir wirklich eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“? Die Gefährdungslage lässt sich nur wissenschaftlich evident mit den beiden harten Endpunkten der Krankenhausbelegung und den Todesraten einschätzen. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir eine Überbelegung der Krankenhausbetten inkl. Intensivbetten, sondern häufig eine Unterbelegung.

Mit jedem Tag wird auch immer deutlicher, dass die Gen- Impfstoffe eine geringe Basiswirksamkeit haben und toxisch sein können. Neue aktuelle Studien zeigen signifikant die relative Wirkungslosigkeit der Impfung und die daraus resultierenden Impfschäden. Ebenso deutlich werden tagtäglich die massiven gesellschaftlichen Kollateralschäden.

Trotz dieser eindeutigen Faktenlage finden 44 Prozent der für den Deutschland-Trend befragten Wahlberechtigten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie angemessen. Der Anteil derjenigen, denen die Maßnahmen nicht weit genug gehen, liegt bei 22 Prozent. Rund 31 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gehen die Maßnahmen zu weit. Beim Thema Impfpflicht befürworten aktuell 53 Prozent der Befragten eine Impfpflicht für alle Personen ab 18 Jahren – zwölf Prozent würden eine Impfpflicht für Personen ab 50 Jahren vorziehen. Ein Drittel wiederum ist gegen eine Impfpflicht.

Enteignung des Denkens

Welche Rolle spielen dabei die Mainstream-Medien, dass wir eine vermeintliche Krisensituation so unterschiedlich wahrnehmen?

Einen nicht unerheblichen Part spielen hier Politik und Medien, die uns schon seit einigen Jahren das Denken abgewöhnen wollen. Das soll uns letztendlich in politisch korrekte Meinungskorridore einsperren, was dann zur Enteignung der Sprache und des Denkens führen würde. Ein schönes Beispiel dafür ist ein Focus- Artikel, der sich in der Rückschau wie eine Realsatire liest:

„‚Obrigkeitsdenken beginnt dort, wo die Menschen auf ihr eigenes Urteilsvermögen verzichten‘, sagt Soziologe Hartmut Rosa von der Universität Jena gegenüber FOCUS Online. Entscheidend sei die Basis, auf der sie ihre Entscheidungen treffen. Rosa: ‚Bleiben sie zuhause, weil es Ihnen der Staat vorschreibt oder weil sie selbst das Coronavirus als gesellschaftliches Problem erkannt haben?‘ Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein Blick auf das Rednerpult der Bundespressekonferenz in den vergangenen Wochen. Seit Ausbruch der Corona-Krise sprechen dort, frei von politischem Kalkül vor allem Wissenschaftler. Deutschlands Politiker, gerade aber seine Bürger, hören dann interessiert zu, wenn der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, oder Virologe Christian Drosten über Themen wie Infektionszahlen oder exponentielles Wachstum sprechen. … Vielmehr werden die teils drastischen Maßnahmen der Politik toleriert, weil sie hauptsächlich auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruhen. Und das ist nicht obrigkeitshörig, sondern vernünftig. In dieser Dreiecksbeziehung aus Staat, Bürger und Wissenschaft ‚hat die Bevölkerung nicht das Gefühl, bevormundet zu werden, sondern sieht die Politik als ausführenden Arm eines gemeinsamen Interesses‘, sagt Soziologe Rosa, ’nämlich die Ausbreitung des Virus zu stoppen.'“

Der 'Coronatan'

Wie ist es also möglich, dass wir eine vermeintliche Krisensituation so anders wahrnehmen, uns so unterschiedlich verhalten und auslegen? Woher kommt diese Obrigkeitshörigkeit, dieser Untertanengeist?

Ein möglicher Erklärungsansatz ist der „Untertanengeist“, die Obrigkeitshörigkeit der Deutschen. Gerade in der „Corona-Krise“ erweisen sie sich als besonders obrigkeitshörig und staatskonform. Heinrich Mann hat diesen deutschen Nationalcharakter schon 1914 in seinem Werk „Der Untertan“ vorhergesehen. Analog zu dem Buchtitel „Der Untertan“ habe ich den Terminus „Coronatan“ kreiert, der den häufig vorkommenden „Corona-Typus“ in der „Pandemie“ beschreiben soll.

Welche repressiven Maßnahmen hat ein Großteil der Menschen – sprich die „Coronatanen“ – dieses Landes akzeptiert und mitgemacht? Welche Methoden wurden angewendet, damit die Bevölkerung die massiven Einschränkungen der Grundrechte akzeptiert und hinnimmt?

Bevor jedoch die konkreten Maßnahmen und Methoden des Corona-Zwangs näher erläutert werden, sollen noch einmal die massiven Eingriffe in die Grundrechte von uns Bürgern dargestellt werden:

Die Grundrechtsverletzungen und repressiven Maßnahmen in der 'Corona-Pandemie'

Verletzung der allgemeinen Handlungsfreiheit, des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit, der Freiheit der Person, des Schutzes der Familie sowie der Menschenwürde. Zudem gibt es die Verletzung der Religionsfreiheit, der Kunstfreiheit, der Versammlungsfreiheit, der Freizügigkeit, der Berufsfreiheit, der Unverletzlichkeit der Wohnung, der Eigentumsfreiheit etc.

Die folgende Gesamtschau der durchgeführten Maßnahmen und Methoden in der „Corona-Pandemie“ ist erschreckend und bedrückend:

Es wurde eine vollständige oder teilweise Isolierung von Einzelpersonen durch Quarantäne (Alte und kranke Menschen, Reiserückkehrer, Quarantäneverweigerer etc.), nächtliche Ausgangssperren sowie Gruppenisolationen (Familien, Schulklassen in Quarantäne) durchgeführt. Distanzunterricht und Home-Schooling von Kindern und Jugendlichen sowie Home-Office für die erwachsene Bevölkerung wurde angeordnet.

Es wurden Informationen eliminiert, die nicht mit den Aufforderungen des Corona-Regimes übereinstimmen. Es wurden Handlungen bestraft, die nicht mit der Einhaltung der Vorschriften vereinbar sind (Widerstand/Unabhängigkeit). Es erfolgte Zensur und Löschung von kritischen Beiträgen zur Corona-Pandemie in den Sozialen Medien (GAFA). Es wurde den Bürgern ein schlechtes Gewissen eingeredet (z. B. Kinder gefährden Alte und Eltern).

Die Verweigerung der Privatsphäre: Nur eine begrenzte Anzahl von Personen durfte sich im eigenen Haushalt aufhalten. Es folgte ein Sammelsurium von Einzelmaßnahmen wie Masken tragen, Abstand halten und die Durchführung von Ausgangssperren.

Stressmanipulation, wie die ständigen Wiederholungen und die Appelle zur Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 (COVID-19), die Darstellung von Horrorszenarien (Hunderttausende Covid-Tote, Überlastung des Gesundheitssystems, das Verkünden der dritten Welle, das Durchführen von Lockdowns mit den daraus resultierenden Konsequenzen von Arbeitsplatzverlusten, Kurzarbeit und Insolvenzen).

Androhungen von Haft für Corona-Demonstranten und Bußgeldern sowie Wohnungskontrollen und Schulschließungen. Die soziale Ächtung durch die Mainstream-Medien von Andersdenkenden (Covidioten, Verschwörungstheoretikern etc.).

Positive Haltung zu „Vorschriften schaffen“ und „Konformität erzeugen“ durch die teilweise Wiedereröffnung von Restaurants, Hotels, Sportstätten etc. sind „Zückerchen“, die der Bevölkerung in Aussicht gestellt worden sind.

Brachiale Durchsetzung von Regeln (Maske, Abstand etc.) durch Polizei auch mit Gewaltanwendungen sowie die Verhängung von Bußgeldern durch Mitarbeiter der Ordnungsämter, die Auflösung und Beendigung von Anti-Corona-Demonstrationen (Montagsspaziergänge) mit Durchführung von Verhaftungen.

Durchsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht und die Planung einer allgemeinen Impfpflicht, die das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit verletzen.

Die Merkmale des 'Coronatans'

Diese erschreckenden, bedrückenden Maßnahmen, Methoden und Grundrechtsverletzungen nimmt ein Großteil der Bevölkerung hin und fügt sich diesen wie eine Lämmerherde. Welche Merkmale, Eigenschaften sind es nun, die dieses „Coronatanen-Verhalten“ prägen?

Jeder ist zwar einzigartig und individuell, jedoch ist es möglich, Menschen aufgrund ihres Verhaltens, ihrer individuellen Art und Weise, zu denken und zu fühlen, ihrer spezifischen Art, mit Menschen und Situationen umzugehen, in Klassifikationsmodellen zu unterteilen. Mit wenigen Kategorien lässt sich die Vielfalt und Komplexität der Individualität des Menschen in eine einfache, systematische Ordnung bringen. Daher wird das Verhalten des „Coronatans“ von mir in diese drei Merkmalkategorien unterteilt:

Kategorie „Autoritätshörigkeit“

Die Anordnungen von Autoritäten werden einfach akzeptiert, befolgt, umgesetzt und werden nicht hinterfragt, in Frage gestellt oder kritisiert. Es wird also nicht widersprochen. Häufig werden diese auch für unfehlbar gehalten, was sich durch das Anbiedern oder „gefallen wollen“ an eine Autorität oder auch Regierung zeigt. Die Fans von Karl Lauterbach sind hier ein gutes Beispiel. Nicht wenige von ihnen sind anfällig für totalitäre oder autoritäre Ideen.

Kategorie 'Staatsgläubigkeit'

Der „Coronatan“ hegt eine hohe Wertschätzung gegenüber der Regierung und den Corona-Eliten. Der Einsatz von Staatsgewalt in der „Pandemie“ wird hingenommen, da der Staat als unfehlbare Autorität betrachtet wird. Er arrangiert sich mit der Dominanz der Regierung und leistet keinen Widerstand, egal, wie moralisch verwerflich oder falsch das Corona-Regime handelt oder dessen Gesetze (z. B. das Infektionsschutzgesetz) sind.

Kategorie „Gehorsamkeit“

Vorauseilender und blinder Gehorsam sind besondere Merkmale des „Coronatans“ in der „Pandemie“. Widerspruchsloses Unterordnen und Befehlsempfänger-sein gehen Hand in Hand. Die ständigen Änderungen von Verordnungen und Anordnungen werden kritiklos akzeptiert. Er wird zum Duckmäuser, der seine eigene Meinung nicht sagt, aus Angst, dass man ihn bestraft oder ausgrenzt. Somit lebt er im Widerspruch und schimpft auf die da „oben”, aber stellt sie nicht in Frage und befolgt trotzdem alle Corona-Regeln.

PürnerDiese drei Hauptmerkmale führen letztendlich dazu, dass Mitläufer, Opportunisten und Konformisten entstehen, die mit ihrem Verhalten mit dazu beitragen, die „PCR-Test-Pandemie“ weiter am Leben zu erhalten.

Ein Graffiti, was ich kürzlich in großen Lettern an prominenter Stelle in einer Großstadt im Ruhrgebiet gesehen habe, bringt es vielleicht noch pointierter als meine Analyse über das Verhalten des „Coronatans“ auf den Punkt:

„Zieh die Maske auf, halt die Fresse, lass dich impfen und stirb langsam“!

In den Achtzigern zierten solche Sponti-Sprüche Hauswände, Unterführungen und Klos!

Die Frage nach den Ursachen für deutsche Obrigkeitshörigkeit und Untertanengeist

Die Ursache der besonderen deutschen Untertanengesinnung wurde schon vielfach analysiert und beschrieben. Heinrich Heine bringt es genau auf den Punkt: 

„Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muss die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.“ (Heinrich Heine: „Gedanken und Einfälle“)

Wer mehr zum deutschen Untertanengeist lesen und vertiefen möchte, dem kann ich nur das Buch von Josef Kraus empfehlen: Der deutsche Untertan. Von der Entwöhnung des eigenen Denkens (2021). “Es ist so bequem, unmündig zu sein“. 

Er macht das berühmte Kant-Zitat zum Leitmotiv einer provokanten Anleitung zum Selberdenken. Es ist eine schonungslose Analyse des deutschen Untertanengeistes.

Zum Schluss möchte ich zur mentalen Erbauung für alle kritisch Denkenden, die sich nicht zu den deutschen „Coronatanen“ zählen, einen Trost spenden:

„Menschen sind grob in drei Kategorien zu unterteilen: Die Wenigen, die dafür sorgen, dass etwas geschieht, die Vielen, die zuschauen, wie etwas geschieht und die überwältigende Mehrheit, die keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht“ (o. V.).

Bleiben wir wachsam!

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Bodo Neumann ist promovierter Diplompsychologe. Er verfügt über langjährige Beratungs- und Forschungserfahrungen, die er einsetzt für Menschen in Veränderungssituationen, die ihre Signatur-Stärken entfalten wollen und somit lernen, ihre Erfolgspotentiale zu erkennen und zu entwickeln.

 

Bild: Shutterstock 
Text: Gast

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