Dr. Hingerl und Dr. Söder am Abschlag Chronik einer Krankheit

Corona macht krank, Corona kann töten.

Corona ist schlimm, verändert die Gesellschaft und das Leben. Darüber berichten wir. Geschichten, die es nicht in die Medien schaffen.
Wir geben Zahlen einen Namen und eine Seele. Die Serie „Kollateralschaden“ basiert auf Berichten Betroffener der Coronapolitik. Damit keiner sagen kann: „Das haben wir nicht gewusst!“

Dr. Hingerl und Dr. Söder am Abschlag

Von Johanna und Frank Wahlig

Dr. Josef Hingerl sitzt auf der Terrasse. Homeoffice in Brasilien. Sein Golfplatz ist geschlossen. Der Präsident des Golfclubs Bergkramerhof in Wolfratshausen bereitet seinen nächsten Abschlag vor. „Mir reicht’s zum zweiten Mal“, schreibt er an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Am nächsten Wochenende soll es losgehen. „Startschuss“, schreibt er. Der Jurist, Insolvenzanwalt und Präsident des Golfclubs im Süden von München öffnet die Anlage am Samstag, 27. Februar. Zum zweiten Mal schlägt Dr. Hingerl ab, gegen die Coronapolitik.

Dr. Hingerl wartet auf das Bußgeld

5000 Euro? 25 000 Euro? Gerüchte gibt es viele über das angebliche Bußgeld, wenn man ordnungswidrig seinen Laden aufsperrt. Die Händler und Gastwirte, die Anfang des Jahres trotz Zwangsschließung aufsperren wollten, haben in der Lokalpresse gar von anonymen Anrufen, Beleidigungen und Bedrohungen berichtet.

Dr. Hingerl schreckt das nicht. Schon im vergangenen Mai hat er sein 70 Hektar-Areal während des „Lockdowns“ geöffnet. Die Polizei rückte an. Die Behörden drohten mit „Konsequenzen“ und mit einem „saftigen Bußgeld“. Auf den Bescheid dazu wartet Dr. Hingerl bis heute. In jedem Fall würde er klagen, sagt er.

Dr. Hingerl, Anwalt für Lebensfreude

Seit Monaten ist der Golfbetrieb nun schon wieder eingestellt auf dem Bergkramerhof. Flaggen und anderes Golfequipment sind abgebaut, Bälle eingesammelt. Indoor-Golfanlage, Shop und Restaurant sind geschlossen. Die Mitarbeiter, die Golflehrer – freigestellt.

Als „Golfplatz-Rebell“ wurde Dr. Hingerl vergangenes Jahr so etwas wie ein Medienstar. Das sei er beim besten Willen nicht, sagt er. „Meine Initiative ist rechtlich absolut sauber!“ Das Öffnungsverbot sei verfassungswidrig, davon ist der Jurist überzeugt. Dr. Hingerl klagt beim Bayerischen Verwaltungsgericht. Eine Schadensersatzklage gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Söder ist in Arbeit. Und gegen den möglichen Bußgeldbescheid kündigt der Rechtsanwalt ebenso Einspruch und Klage an. Er kämpft für sein Grundrecht auf Berufsfreiheit als Golfplatzbetreiber. Er kämpft für den Sport in freier Natur, für Gesundheit und Lebensfreude.

Dr. Hingerl lädt Dr. Söder zum „Golfduell“

„Wir müssen die Freude am Leben wiederfinden“, sagt Dr. Hingerl über seinen bislang schwierigsten Fall. Mit Schreiben an den Ministerpräsidenten kündigt er an: „Startschuss für die gesamte Bevölkerung mit Sport an der frischen Luft und Überwindung der Coronakrise mit Körper, Gemüt und Verstand!“

„Die Golfanlage Bergkramerhof gibt das Gelände des Golfplatzes ab sofort für Golfer des Deutschen Golf Verbandes frei“, schreibt er auf Anwaltspapier. Er hat Markus Söder zum Abschlag eingeladen. „Sport an der frischen Luft ist gesund, stärkt das Immunsystem und die Lebensfreude!“ Den zu erwartenden Gegenwind nimmt der Golfclubpräsident gelassen in Kauf: „Wenn fast 50 Prozent der Deutschen ein negatives Bild vom Golfer haben, wird die Schließung aus populistischer Sicht verständlich. Man hat dann fast 50 % der Bevölkerung auf seiner Seite. Das ist für Politiker jedweder Couleur ein großartiges Ergebnis.“

Ob der Ministerpräsident der Einladung von Dr. Hingerl wohl nachkommen wird? Mit dem Besuch der bayerischen Polizei ist zu rechnen!

Wer aus seinem beruflichen oder privaten Leben einen „Kollateralschaden“ melden möchte: Vertraulich und persönlich, per E-Mail an [email protected]

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
[themoneytizer id=“57085-3″]
 
Johanna Wahlig ist Politologin, Journalistin und Unternehmerin. Frank Wahlig ist Historiker und war 30 Jahre lang ARD-Hauptstadtkorrespondent.
 
Bild: Thomas „Sakko“ Christof (Beitragsbild), privat
Text: Johanna und Frank Wahlig
 

[themoneytizer id=“57085-2″]

 

Mehr aus der Rubrik Kollateralschaden auf reitschuster.de

 

[themoneytizer id=“57085-1″]
[themoneytizer id=“57085-28″]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert