Öffentlich-rechtliche Sender und der Lockdown: Ein Armutszeugnis Exklusive INSA-Umfrage

Wie gut und vielseitig informieren die öffentlich-rechtlichen Medien über Corona und den Lockdown? Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Um zumindest ein Stimmungsbild zu bekommen, habe ich eine repräsentative Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut INSA in Auftrag gegeben. Mehr als 2000 Menschen in Deutschland wurden dabei online und per Telefon befragte. Sie sollten angeben, ob sie folgender These zustimmen oder nicht: „Es gibt aus der Wissenschaft und der Weltgesundheitsorganisation Stimmen und Studien, die sagen, ein Lockdown würde kaum nutzen und möglicherweise schaden. Ich bin über solche Stimmen und Studien aus den öffentlich-rechtlichen Medien informiert.“

Die Befragten sind insgesamt gespalten bei ihrer Einschätzung. 38 Prozent bejahen, dass sie aus den gebührenfinanzierten Sendern über solche Stimmen bzw. Studien informiert sind. Fast genauso viele, 37 Prozent, finden sich darüber nicht informiert durch die öffentlich-rechtlichen Medien. Der Rest antwortete mit „Weiß nicht“ oder machte keine Angabe.

 

Interessant sind die Unterschiede je nach Haushaltsnettoeinkommen. Befragte mit weniger als 1.000 Euro im Monat sind deutlich seltener über kritische Stimmen bzw. Studien bezüglich der Wirksamkeit eines Lockdowns durch die öffentlich-rechtlichen Medien informiert, als dies Befragte mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen angeben (22 gegenüber 40 bis 47 Prozent). Die weniger gut Betuchten wollen oder können allerdings auch häufiger keine Antwort geben (34 gegenüber 19 bis 23 Prozent kumuliert).

Erwerbstätige Befragte sind häufiger nicht durch die öffentlich-rechtlichen Medien über Stimmen bzw. Studien informiert, welche die Wirksamkeit eines Lockdowns infrage stellen, als dies nicht erwerbstätige Befragte angeben (42 zu 34 Prozent).

Wähler der AfD (51 zu 35 Prozent) und der Linken (52 zu 34 Prozent) sind über Stimmen bzw. Studien, welche kritisch über die Wirksamkeit eines Lockdowns berichten, ausreichend durch die öffentlich-rechtlichen Medien informiert. Wähler der FDP denken dies relativ-mehrheitlich (44 zu 31 Prozent). Wähler der SPD (42 zu 21 Prozent) und der CDU (39 zu 40 Prozent) sind diesbezüglich gespalten. Und Wähler der Grünen sind relativ-mehrheitlich nicht über solche Studien bzw. Stimmen informiert (44 zu 35 Prozent).

Von den vielen Umfragen, die ich bisher in Auftrag gegeben habe, ist dies wohl die widersprüchlichste, wenn man in die Details geht. So sind für gewöhnlich Wähler der AfD am kritischsten gegenüber den Corona-Maßnahmen und den öffentlich-rechtlichen Medien eingestellt. Hier nun sind sie diejenigen, die sich neben den Linken-Wählern am häufigsten über kritische Studien und Stimmen zum Lockdown im öffentlich-rechtlichen Sendebetrieb informiert fühlen. Am wenigsten informiert fühlen sich Wähler der Grünen – die sonst eher die Maßnahmen unterstützen und Vertrauen in ARD, ZDF & Co. haben.

Von solchen Details abgesehen aber stellt die Umfrage den Sendern ein Armutszeugnis aus: In einem gebührenfinanzierten System wäre es zu erwarten, dass eine ganz überwiegende Mehrheit dort auch über kritische Stimmen zum Lockdown informiert wird. Das ist der Umfrage zufolge bei nicht einmal einer Hälfte der Fall – kaum 4 von 10 Menschen in Deutschland haben aus den öffentlich-rechtlichen Medien von solchen kritischen Stimmen gehört.

Zudem ist „informiert“ auch relativ: Jemand, der etwa in einem Sender nur Schlechtes über Kritiker gehört hat, ist auch über diese informiert. Insofern wäre hier wohl eine zweite Frage wünschenswert gewesen – ob sich die Befragten „fair“ informiert fühlen. Aber auch das wäre höchst subjektiv gewesen – wer Kritiker für Verschwörungstheoretiker hält, würde wohl auch eine entsprechende Tendenz im Bericht für fair halten.

Aber ein Fazit ist klar: Die gebührenfinanzierten Sender kommen ihrem Informationsauftrag nicht ausreichend nach.


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Bild: studiostoks/Shutterstocks
Text: red


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