Staatsanwältin: „Allahu Akbar“ nicht automatisch islamistisch Warum Terrorismus nicht gleich Terrorismus ist

Immer häufiger kommt es mir so vor, als lebe ich in einer Parodie, wenn ich die Nachrichten lese. Ein zuverlässiger Beförderer dieses Effekts ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der eine Absurdität nach der anderen bietet, etwa mit seiner Anregung, künftig Hunde an Flughäfen Corona erschnüffeln zu lassen. Oder der deutsche Bundestag, der das Wahlrecht dahingehend reformieren will, dass nicht mehr automatisch der Kandidat mit den meisten Stimmen gewählt ist, sondern in besonderen Fällen ein Ersatzkandidat – dank einer „Ersatzstimme“, mit der Wählerinnen und Wähler ihren zweitliebsten Kandidaten wählen können. So als sei das bisherige Wahlrecht mit zwei Stimmen noch nicht kompliziert genug.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Doch nicht nur aus Berlin lässt sich die Stimme des Irrsinns laut vernehmen – auch aus der Provinz. Etwa aus dem südlichen Rhein-Neckar-Kreis, wo jetzt Katzen in den Lockdown geschickt wurden – um Vögel zu schützen. Im Wettrennen um die schwersten Verstöße gegen die normale Logik macht den Kurpfälzern nun die Münchener Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann Konkurrenz. Die hat jetzt davor gewarnt, bei Ausrufen wie etwa ‚Allahu Akbar‘ durch Gewalttäter automatisch auf religiöse Motive zu schließen. Mit Blick auf den Anschlag von Würzburg sagte sie dem Spiegel: „Bei der Attacke rief der Mann ‚Allahu Akbar‘. Aber auch das deutet eben nicht zwingend auf einen islamistischen Hintergrund hin.“

Wie regelmäßig bei Terroranschlägen kamen die Sachverständige zu dem Ergebnis, dass der Täter psychisch krank sei. Was insofern wenig verwundet, als man sich die Frage stellen darf, ob ein psychisch gesunder Mensch zu Terror bereit ist – also zum willkürlichen Töten von Menschen. Der gebürtige Somalier hatte in einem Kaufhaus in Würzburg willkürlich und wahllos auf Frauen eingestochen. Drei von ihnen starben, fünf erlitten schwere Verletzungen.

Staatsanwältin Tilmann mahnt nun, Strafverfolger dürften grundsätzlich „Menschen nicht in Schubladen stecken“. Ein psychisch kranker Täter könne Halt in einer extremistischen Ideologie suchen. „Aber extremistisches Denken kann sich auch zu einem Wahn entwickeln“, warnte laut JF Tilmann, die auch Leiterin der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus ist.

Wer würde das bestreiten! Aber absurd wird es, was sie dann hinzufügte – dass dies nicht für rechtsextreme Täter gelte. „Sie sind eher von ihrer Ideologie getrieben, psychische Erkrankungen eher die Ausnahme. Oft sind es junge Männer ohne feste soziale Bindungen.“

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Bisher galt es als böse, „rechte“ Verschwörungstheorie, dass man im Falle von islamistischen Tätern regelmäßig psychische Krankheit bescheinige, bei Rechtsextremisten genau das aber nicht tut. Jetzt ist diese ehemalige Verschwörungstheorie wie so viele amtlich, geadelt von einer Leiterin der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Was wieder einmal ganz deutlich beweist: Ideologie frisst Hirn. Dabei hilft sie beim beruflichen Fortkommen: Tilmann kann im Freistaat, den Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geschmeidig an den rotgrünlila Zeitgeist angepasst hat, auf eine gute Karriere hoffen. Ganz im Gegensatz etwa zum früheren Gesundheitsamtschef Friedrich Pürner, der strafversetzt wurde, weil er es wagte, die Corona-Politik zu kritisieren.

Bild: Shutterstock
Text: br

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