Trotz zunehmender fadenscheiniger Verbote: Montagsspaziergänge in mehr als 2.000 Städten Weiterwachsende Protestbewegung

Von Daniel Weinmann

2.173 auf den Telegrammkanälen gemeldete Spaziergänge und Demonstrationen an diesem Montag waren genau 100 mehr als vor einer Woche – ein weiterer Rekord, dem nasskalten Wetter zum Trotz.

Ebenfalls ein Spitzenwert: Baden-Württemberg knackte mit 507 erstmals die 500er-Marke und verteidigte damit einmal mehr die Spitzenposition unter den Bundesländern. Es wirkte wie eine Antwort auf Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU), der den Spaziergängern erst am vergangenen Freitag ein schlechtes Gewissen einzureden versuchte: „Anständige Bürger beteiligen sich nicht an verbotenen Demonstrationen. Sie folgen auch Aufforderungen der Polizei und halten sich an Regeln.“

Sekundiert wurde er von der Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die ein eigentümliches Demokratieverständnis offenbarte. Das Protestgeschehen sowie „die rechtsextremistischen Lagen vor Ort“ nähmen zu, postulierte die SPD-Politikerin. Es gehe um ein „Aufbegehren gegen den Staat“.

Ostfildern droht mit Waffengebrauch

Besonders drakonisch zeigt sich die schwäbische Stadt Ostfildern. Dort sind seit Freitag sämtliche „nicht angezeigten“ öffentlichen Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen unter Androhung von „Waffengebrauch“ untersagt (reitschuster.de berichtete).

Derweil teilte die Polizeidirektion Süd in Cottbus mit, dass nicht angemeldete Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 13. Februar generell verboten seien. Mit den wiederkehrenden, nicht angemeldeten Versammlungen seien Verstöße gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere den Infektionsschutz zur Eindämmung der Corona-Pandemie verbunden gewesen.

Berlin mobilisierte tausende Menschen:

Auch in Husum haben sich die Menschen nicht von ihren Spaziergängen abbringen lassen:

Ostfildern trotzte den martialischen Worten des Oberbürgermeisters Christof Bolay (SPD), der selbst den Gebrauch von Waffengewalt gegen Spaziergänger nicht ausschließen möchte.

 

In Baden-Baden sah der „Spaziergang der Freiheit“ so aus:

Magdeburg hatte „volles Haus“:

„Raus auf die Straßen“ und „Nein zur Impfpflicht“ hieß es in Lübeck:

Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung stand in Vilshofen an der Donau im Mittelpunkt:

In Dresden liefen rund 2.000 Menschen durch die Innenstadt:

„Stralsund steht“, lautete das Motto in der Hansestadt:

Witten zeigte wie viele andere Städte trotz Regen Gesicht:

Auch in Rottweil ließen sich die Spaziergänger ihre gute Laune nicht von der Kälte verderben:

Vaihingen an der Enz ließ sich von dem ungewöhnlich hohen Polizeiaufgebot und Wasserbeutel werfenden Gegendemonstranten nicht einschüchtern.



Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Sabrina Wied
Text: dw

mehr von Daniel Weinmann auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert