Umerziehung in der Kantine Erziehungsstaat statt freiheitlicher Demokratie

Was unterscheidet eine freiheitlich-pluralistische Demokratie von einem Erziehungsstaat? Unter anderem, dass erstere den Menschen beim Essen nicht dreinredet. Und letzterer seine Bürger wie ein Erziehungsberechtigter behandelt und ihnen auch noch vorschreibt, was sie zu essen haben – und was nicht.

Dass tatsächlich auch im Bereich Essen ebenso wie in den Bereichen Auto, Heizen bis hin zum Duschen eine vom Staat geförderte und oft auch geforderte Umerziehung stattfindet, belegt jetzt eine Umfrage unter Kantinenbetreibern. Die zeigt ganz klar: Es sind nicht die Mitarbeiter, die sich mehr vegetarisches und veganes Essen wünschen. Die bevorzugen deftige Kost. Es sind die Chefetagen, die Druck machen in Richtung politisch korrektes Essen – und damit dem von Politik und Medien geschürten Zeitgeist nachgeben.

Vorreiter war wieder einmal Volkswagen, ein Konzern, bei dem eine intime Nähe zur Regierung schon seit seiner Gründung unter Adolf Hitler Tradition hatte. VW ist politisch überkorrekt und bestand sogar darauf, dass der Firmenname auf der „Volkswagen Halle“ abgedeckt wurde, als die AfD dort ihren Parteitag hielt. Ob sich der Konzern, der gerne und viel in China investiert, das dort auch trauen würde bei einem Parteitag der diktatorischen Kommunistischen Partei?

Curry-Wurst als Kraftriegel

Die Moralapostel aus Wolfsburg, die beim Diesel-Skandal betrogen, was das Zeug hielt, wollten das Ende der Currywurst in ihrer Betriebskantine –  und ernteten einen Aufstand. Ex-Kanzler Gerhard Schröder eilte den Fleischessern bei VW zur Hilfe und prägte den Begriff „Kraftriegel des Arbeiters“.

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Nicht nur VW macht brav Männchen vor der Politik. „Tatsächlich drängen nicht die Mitarbeiter, sondern vor allem die Unternehmenschefs auf nachhaltige Angebote“, so fasst die „Welt“ das Ergebnis der Umfrage zusammen: „Ein Hauptgrund für die verordnete Veggie-Welle ist offenbar die Arbeit am Firmenimage nach innen und außen: ‘Die Unternehmenswerte sollen sich auf dem Teller widerspiegeln‘, sagte Claudia Zilz vom Fachverlag, der die Studie mit dem Lebensmittelkonzern Nestlé durchgeführt hat.“

Entsprechend sehe nur „ein gutes Fünftel der Kantinenbetreiber Nachhaltigkeit – also vor allem vegetarische Speisen – als Mittel der Kundenbindung“. Gut 40 Prozent hingegen betonen den Image-Effekt, so die „Welt“. Das Blatt führt nicht aus, wie perfide das ist. Denn das Motto dahinter: Unsere Mitarbeiter sollen nur das auf den Tisch bekommen, was uns beliebt macht. Das erinnert eher an die Herangehensweise eines Zoodirektors, als an den Umgang von Managern mit mündigen Mitarbeitern. Die selbst entscheiden können, was sie gerne essen.

Manager machen Druck

Dass die Auswahl an Fleisch-Varianten immer geringer wird, „trifft nicht immer den Geschmack der Endkunden“, schreibt die „Welt“ überaus diplomatisch: „Ein Drittel der 276 befragten Kantinen-Manager sagt laut der Studie, dass die Unternehmensleitung am stärksten Nachhaltigkeit einfordert. Nur 28,9 Prozent sehen den Wunsch der Kantinennutzer als Antreiber. Und der Betriebsrat als Arbeitnehmervertretung, der beim Kantinenessen mitreden darf, ist sogar nur in drei Prozent der Fälle Haupttreiber.“

Dabei ist der Auftraggeber Sympathie für Fleisch unverdächtig, „Die Umstellung auf vegetarische Alternativen liegt auch im Interesse des Studien-Auftraggebers Nestlé“, führt die „Welt“ aus: Der Konzern „will nun mit seiner Fleischersatz-Marke Garden Gourmet künftig häufiger den Hauptbestandteil eines Gerichts liefern – und schiebt daher den Trend zu vegetarischen Ersatzprodukten auch aus Eigeninteresse an“.

Aber nicht nur die Industrie, die uns ja auch gerne Insekten ins Essen mischen möchte, drängt. Auch die Politik macht Druck. „Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Ernährungsstrategie, das Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) federführend ausgearbeitet hat, sieht vor, dass die Gemeinschaftsverpflegung der öffentlichen Hand deutlich nachhaltiger und fleischärmer wird – also etwa Behördenkantinen, Kita-Speisung, Krankenhaus- und Heim-Küchen“, wie die „Welt“ schreibt: „Darauf müssen die Betreiber mit ihren Konzepten reagieren, wenn sie ihre Aufträge halten oder neue gewinnen wollen.“

Schneller Angebotswandel

In den Betrieben kann das zu Unruhe führen, heißt es in dem Bericht: „‘Für manche Betriebe ist das ein Spagat‘, sagte Ernährungstrendforscherin Hanni Rützer bei der Vorstellung der Studie. Der Angebotswandel in den Kantinen laufe sehr schnell ab – und störe Menschen, die an Fleisch gewöhnt seien. So berichteten Kantinenbetreiber in der Umfrage von geringer Akzeptanz vegetarischer Angebote. Am besten liefen Tage mit Schnitzel und Currywurst.“

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen geriert sich mit seiner „Ernährungsstrategie“ völlig schamlos als Volkserzieher. „Er strebt gesündere Mahlzeiten in Betrieben und Krankenhäusern an“, schreibt die „Welt“ in einer Manier, als sei sie die Reklame-Abteilung des Ministeriums.

Ernährungstrendforscherin Hanni Rützer schlägt vor, in Kantinen, „Verlustängste“ zu vermeiden und deshalb Wörter wie „fleischfrei“ zu vermeiden. Stattdessen sollten sich die Betreiber positive Bezeichnungen für pflanzenbasierte Speisen ausdenken, so die „Welt“. In meinen Augen werden hier erwachsene Menschen wie kleine Kinder behandelt. Das bestätigt auch die Welt mit folgendem Satz: „Die stärkere Ausrichtung der Kantinen an den Wünschen der Unternehmenslenker statt an denjenigen der Endkonsumenten führt dazu, dass die Kantinen inzwischen beim Veggie-Trend vorangehen.“

Vorauseilender Gehorsam

Trendforscherin Rützer kommentiert das wie folgt: „Sie zeigen mehr Mumm in der Ausrichtung als die übrige Gastronomie.“ Wie bitte? Vorauseilender Gehorsam vor dem Zeitgeist und dem politischen Willen ist jetzt „Mumm“? Unglaublich, wie hier Begriffe umgedeutet werden, und wie Medien dieses Spiel mitspielen, statt es zu hinterfragen.

Unglaublich ist auch das Fazit der Zeitung. Sie schreibt: „Mittelfristig werden die Kantinen wieder stärker den Geschmack der Mitarbeiter treffen. Denn ältere Fleisch-Liebhaber gehen in Rente, jüngere Menschen definieren sich häufiger als Vegetarier.“

Klar, weil sie leichter vom Zeitgeist zu beeinflussen sind. Dieses Phänomen kennt man besonders aus autoritären Staaten. Und Deutschland wandelt sich immer mehr von einer freiheitlichen Demokratie hin zu einem Erziehungsstaat mit autoritären Momenten. Die vielen gar nicht mehr auffallen, weil sie sich schleichend daran gewöhnt haben.

PS: Bevor mir wieder jemand wie bei der Pommes-IKEA-Geschichte, die bundesweit für Schlagzeilen sorgte (siehe hier), ein Eigeninteresse unterstellt – ich bin seit vielen Jahrzehnten Vegetarier. Seit bei der Verwandtschaft mit Bauernhof eines Tages mein Lieblings-Hase als Gericht auf dem Tisch stand. Also nicht aus Ideologie. Und ich finde es furchtbar, wenn Vegetarier anderen Menschen vorschreiben wollen, was sie essen wollen (umgekehrt mag ich das allerdings auch nicht, wenn man mir Fleisch aufdrängt). Ich finde, jeder Mensch soll selbst entscheiden, was er isst. Bevormundung gab es zur Genüge im Sozialismus und wir haben gesehen, wo sie hinführt. Dass so viele, vor allem im Westen diese neue Bevormundung nicht bemerken, erschreckt mich.

Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rot-grünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiterzumachen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!

Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

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