Verrückte Medien-Welt – wenn Regierungssprecher Journalisten kritisieren Heute auf der Bundespressekonferenz

Normalerweise kritisieren die Journalisten Politiker. In Deutschland 2021 ist es öfter mal umgekehrt. Auf der Bundespressekonferenz gab es heute Rüffel gegen die Medien – weil die sich erdreistet hatten zu kritisieren, dass die Regierung nach der Hochwasser-Katastrophe schlecht vorbereitet war und auf wichtige Fragen keine Antwort hatte. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte dazu heute: „Wenn man eine Nachlieferung verspricht und dieselbe Frage dann fünfmal gestellt wird, finde ich es nicht in Ordnung, daraus einen Zusammenschnitt zu basteln, sozusagen die Regierung ahnungslos darzustellen, das in die sozialen Netzwerke zu schicken und dann mal zu gucken, was passiert. Die Reaktionen sind sehr unschön. Ich muss das hier einfach einmal sagen, weil das auch mir sehr nahe geht. Dort gibt es Beschimpfungen, Verunglimpfungen, persönliche Angriffe. Das hat eine Kollegin, die hier am Montag zum ersten Mal saß, nicht verdient.“

So sehr jede Art von Aggression menschlich zu bedauern ist – wenn sich die Regierung um Antworten drückt, muss sie auch mit Gegenwind rechnen. Ich erlebe eine solche Verweigerung von Antworten fast schon regelmäßig. Sollen Journalisten dies verschweigen, nur um die Sprecher davor zu schützen, dass Menschen mit schlecht gezügeltem Temperament in den sozialen Netzwerken überreagieren? Wer einen hoch dotierten Sprecherposten in einem Bundesministerium hat und vor die Hauptstadtpresse tritt, muss damit rechnen, dass dort ein scharfer Wind weht. Oder zumindest wehen sollte.

Nochmal: Das ist keinesfalls eine Rechtfertigung für Beleidigungen und Aggressionen. Aber nur aus Angst vor diesen nicht kritisch zu berichten, würde ich für verhängnisvoll halten. Die Vorsitzende der Bundespressekonferenz kommentierte die Anklage des Ministeriumssprechers wie folgt: „Das nehmen wir auch als Bundespressekonferenz zur Kenntnis und unterstreichen, dass an dieser Stelle natürlich immer ein sachlicher und konstruktiver Dialog bei aller Härte, die manchmal in den Fragen steckt – es kann, darf und soll hartnäckig nachgefragt werden – geboten sein sollte. Das vielleicht auch als Appell.“

All das und vieles mehr – etwa den Versuch, nach der Hochwasser-Katastrophe erst recht am deutschen Wesen die Welt bzw. das Weltklima zu retten, während man im eigenen Land Probleme mit Sirenen und dem Katastrophenschutz hat, sehen Sie in meinem aktuellen Video von den heutigen drei Bundespressekonferenzen. Voilà:

 


Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: Screenshot/Youtube/ZDF
Text: br


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