Von Kai Rebmann
Es braucht wahrlich keine wissenschaftlichen Studien, um sich ausmalen zu können, dass sich geschlossene Schulen nachhaltig negativ auf das Lernniveau und die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen auswirken. Dennoch lohnt sich ein genauerer Blick auf die Arbeit eines Teams unter der Leitung des Psychologen Moritz Breit von der Universität Trier. Erstens, weil der Rückgang der Allgemeinen Intelligenz der deutschen Schüler offenbar noch viel dramatischer ausfällt, als ohnehin schon zu befürchten war. Und zweitens, weil Ross und Reiter bezüglich der Ursachen für diese Misere nicht überall deutlich beim Namen genannt werden.
So wählt zum Beispiel die „Bild“ die folgende Überschrift: „Corona hat unsere Kinder dumm gemacht.“ Diese Aussage ist in Bezug auf die vorliegende Studie nicht nur irreführend, sondern auch brandgefährlich. Denn tatsächlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im August 2022 in einer seiner evidenzbefreiten Einlassungen verkündet: „Das Gehirn ist ein faszinierendes Organ, wir verstehen immer besser, wie es funktioniert. Es ist einfach zu schade, es durch wiederholte Covid-Attacken dauerhaft zu beschädigen. Jede neue Infektion kann schaden. Covid ist keine Erkältung.“
Allgemeine Intelligenz fällt um bis zu 7,6 IQ-Punkte
Dass es sich bei der Überschrift der „Bild“ nicht nur um eine missglückte Wortwahl gehandelt hat, bestätigt das Blatt schon im ersten Satz des eigentlichen Artikels – und baut darin gleich den zweiten Fehler ein. „Corona hat unsere Kinder nicht nur krank, sondern auch dumm gemacht“, ist dort zu lesen.
Dabei ist es längst erwiesen, dass das Virus selbst – also Corona – für Kinder und Jugendliche nur in sehr seltenen Fällen eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Und „dumm gemacht“ hat unsere Kinder, wenn man es schon so formulieren möchte, eben auch nicht „Corona“, sondern allenfalls Maßnahmen wie die Schulschließungen und Lockdowns, die fernab jeglicher Evidenz verhängt worden sind.
Zwischen Ende August und Anfang September 2020 nahmen insgesamt 424 Schüler (147 Siebtklässler, 141 Achtklässler und 136 Neuntklässler) aus vier Gymnasien in Rheinland-Pfalz an einem Test nach dem Berliner Intelligenzstrukturmodell teil. Dabei wurden „operative Fähigkeiten“ – Bearbeitungsgeschwindigkeit, Kreativität, Gedächtnis und Verarbeitungskapazität – und „inhaltsgebundene Fähigkeiten – Lesen, Schreiben, Rechnen – abgefragt. Die Probanden wurden sowohl aus regulären Klassen rekrutiert als auch aus solchen für Hochbegabte.
Als Vergleichsgruppen dienten eben solche Tests, die in den Jahren 2002 und 2012 durchgeführt worden sind. Im Spätjahr 2020 erreichten die Schüler einen durchschnittlichen Wert von rund 112 IQ-Punkten und schnitten damit um 7,62 Punkte (2002) bzw. 6,54 Punkte (2012) schlechter ab als die Teilnehmer der früheren Tests. Die Autoren der vorliegenden Studie beschreiben diesen Unterschied als „bemerkenswert groß“ und sehen die „Störung des regulären Schulbetriebs“ sowie weitere Begleiterscheinungen wie „Stress, Angst und soziale Isolation“ als plausible Ursachen.
Alternative Erklärungen unwahrscheinlich
In der Diskussion zu ihrer Arbeit schließen die Forscher alternative Erklärungsansätze für diese Entwicklung praktisch aus. Dies gilt insbesondere für den sogenannten „umgekehrten Flynn-Effekt“. Der neuseeländische Politologe James R. Flynn konnte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigen, dass die IQ-Werte in Industrienationen von Generation zu Generation um 5 bis 25 Punkte zulegen. Ab der Jahrtausendwende begann sich dieser Effekt in einigen Ländern ins Gegenteil zu verkehren.
In Deutschland sei dieser „umgekehrte Flynn-Effekt“ bisher aber noch nicht beobachtet worden, wie die Autoren betonen. Vielmehr hätten entsprechende Tests den positiven Trend in den vergangenen Jahren bestätigt und auch die Zunahme vom Jahr 2002 bis zum Jahr 2012 spreche gegen die Annahme eines Umkehr-Effektes. Als drittes und wohl gewichtigstes Gegenargument wird die drastische Abnahme des IQ-Wertes seit 2012 ins Feld geführt, die einem durchschnittlichen Rückgang um 0,82 Punkte pro Jahr entspreche. In Ländern, in denen ein „umgekehrter Flynn-Effekt“ nachgewiesen wurde, liege dieser Wert aber nur bei 0,32 Punkten.
Zehn Monate nach dem ersten Test, also gegen Ende des Schuljahres 2020/21, wurden denselben Probanden erneut vergleichbare Aufgaben gestellt. Dabei stellte sich heraus, dass die Schüler sich im Schnitt um rund 8 IQ-Punkte verbessert haben, was der zu erwartenden Zunahme im Laufe eines regulären Schuljahres entspricht.
Fazit: Die Intelligenzleistungen der Kinder und Jugendlichen sind in diesem weitgehend von Fern- und Wechselunterricht geprägten Schuljahr zwar nicht noch weiter abgefallen. Ein Aufholen der zuvor erlittenen Defizite in praktisch allen Lerndisziplinen fand aber ebenfalls nicht statt.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog. Bild: Screenshot Video Zivile Helden, Polizeiliche KriminalpräventionMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de