Drosten: „Ich will Ihnen Anekdoten vermitteln“ Heute auf der Bundespressekonferenz

Würde es nicht Sinn machen, wenn sich die Bundesregierung und Forscher wie Christian Drosten mit den Kritikern ihres harten Kurses in Sachen Corona wie Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg, Stefan Homburg und Stefan Hockertz austauschen würden? Damit sich die Bürger, denen es wie mir schwer fällt, sich anhand der teilweise völlig diametralen Ansätze selbst ein Urteil zu bilden, aus erster Hand selbst ein Bild machen können? Damit die unterschiedlichen Meinungen gehört werden und ein Austausch stattfindet. Die Frage von mir war heute auf der Bundespressekonferenz explizit an Gesundheitsminister Jens Spahn und Drosten gerichtet. Drosten ignorierte sie. Spahn antwortete ausweichend dahingehend, dass generell Dialog notwendig sei. Die genaue Antwort können Sie sich in meinem Video über die heutigen beiden Bundespressekonferenzen ansehen (zu finden hier).

Faszinierend fand ich die Reaktion von Drosten auf meine Frage nach den Warnungen der WHO zum PCR-Test, über die ich heute hier berichtete. Er ging inhaltlich nicht darauf ein und sagte, die entsprechende Notiz der WHO sei nur für Länder, in denen das Laborniveau nicht ausreichend sei. Dort stehe nur drin, man solle die Bedienungsanleitung lesen. Die konkrete Antwort finden Sie ebenso im Video oder etwas später hier nachgetragen.

Bemerkenswert ist auch, wie oft Drosten betonte, die aktuellen Daten und Erkenntnisse in Sachen Mutationen seien, wenn es über die höhere Übertragbarkeit hinausgeht (22 bis 35 Prozent ), zum Teil nur „anekdotisch“. Der Professor: „Ich kann ansonsten relativ wenig an Zahlen vermitteln, ich habe hier zwar so allerhand Zahlen in meinen Aufzeichnungen, aber eigentlich ist das nicht seriös.“ Drosten sagte auch: „Ich will Ihnen gerne diese Anekdoten, die ich aus dem Kollegenkreis so aufnehme, vermitteln.“ Auch wenn dieser Begriff hier nicht mit der landläufigen „Anekdote“ zu verwechseln ist und einen medizinischen Fachbegriff darstellt: Es ist dennoch bemerkenswert. Denn die medizinische „Anekdote“ steht für unsystematisch gewonnene einzelne Berichte. Aber genau mit diesen Mutationen, zu denen wir aus Deutschland also vorwiegend „Anekdoten“ haben, wurde die Verlängerung des Lockdowns gerechtfertigt. Allerdings kann man dagegen halten, dass die Daten aus Großbritannien wohl systematisch und aussagekräftig sind, auch wenn Drosten das in meinen Augen sprachlich nicht vermitteln konnte. Aber es sei zu seinen Gunsten angenommen, schließlich ist er Virologe und nicht Germanist. Sie können seine Aussagen selbst beurteilen –  Drostens Statement in voller Länge und auch die Antworten von ihm und Spahn auf meine Fragen finden Sie hier. Ich empfehle es explizit, damit Sie sich selbst einen ungeschminkten Eindruck machen können!

RKI-Chef Wieler sagte: „Wir können nur zu einem normalen Alltag zurückkehren, wenn wir die Infektionszahlen senken und auf Dauer niedrig halten.“ Zu Impfstoffen sagte er: „Sicher, zuverlässig und sie schützen vor einer Erkrankung“. Wielers Empfehlung: „Bitte tragen Sie Ihre Maske über Mund und Nase. Bleiben Sie gesund.“

Weitere Themen auf der Bundespressekonferenz in Kürze in einem eigenen Beitrag.


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Bild: Boris Reitschuster
Text: br


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