Sozialisten verstanden sich von jeher auf die hohe Kunst des Diskreditierens und Zersetzens. Nach dem Zerfall von DDR und Sowjetunion ließ aber auch dieses Handwerk nach. So ist in Moskau legendär, wie ein russischer Geheimdienst den französischen Botschafter mit heimlich geschossenen Bett-Aufnahmen mit seiner russischen Liebhaberin erpressen wollte. Der antwortete erfreut: „Oh, schicken Sie das bitte meiner Frau nach Paris, die wird sich freuen, dann hat sie den Beweis, dass ich im Bett nichts verlernt habe, fernab von ihr in Russland“. Die Gesichter der Möchtegern-Erpresser und Geheimdienstler in diesem Moment hätte ich gerne gesehen.
Auch in Deutschland sind die geistigen Ur-Enkel von Stalin und Lenin sehr gewillt, zu den Methoden ihrer politischen Ahnen zu greifen. Nur sind sie (zumindest teilweise) zu blöd dazu und schießen dabei peinliche Eigentore, wie ich gerade zu meinem eigenen Amüsement erleben durfte: auf einem Frauenmarsch von Leyla Bilge gegen die Corona-Maßnahmen. Mitten im Livestream, den ich auf YouTube übertrug, kam da ein Mann auf mich zu und wollte das tun, was viele meiner Leser tun, wovon meine Seite lebt, und worum ich unter den meisten meiner Beiträge bitte, auch unter diesem: meine Arbeit unterstützen. Mit diesem Ziel steckte mir der Mann einen „Zwanzig-Euro-Schein“ in die Tasche, während ich eifrig mit dem Filmen bzw. Livestreamen beschäftigt war.
Ob Zufall oder nicht – ein Filmteam von einem „Zentrum Demokratischer Widerspruch“ beobachtete die Szene und griff sie auf. Die Herrschaften versuchen bei regierungskritischen Demonstrationen, die Teilnehmer in einen Zusammenhang mit Nazis zu stellen. Und können dennoch dort völlig ungestört filmen. Sie versuchen nun, einen Skandal aus etwas zu machen, was hier unter jedem Artikel nachzulesen ist. Journalisten-Kollegen wie Julius Geiler von Welt und Tagesspiegel („Schluss mit der Toleranz gegenüber radikalen Corona-Skeptikern!„) und der Vize-Chefredakteur der Bild, Paul Ronzheimer, bemerkten die Absurdität gar nicht, greifen das auf und verbreiten es auf Twitter. Motto: Bestechung durch Demonstranten. Mit 20 Euro. Die journalistisch-ideologische Blase feixt, man klopft sich auf die Schulter, über alle Fronten hinweg: „Bild“-Mann Ronzheimer marschiert (wie oft auf Twitter) in Reih und Glied mit denjenigen, die sonst bei jeder Gelegenheit die „Bild“ durch den Dreck ziehen und als „rechtspopulistisch“ beschimpfen.
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich muss Sie enttäuschen. Sie haben schlecht recherchiert. Denn da ist noch viel mehr: Wildfremde Menschen brachten mir vergangene Woche bei der Bauern-Demo Handschuhe, als ich diese vergessen hatte und fror. Leser bringen mir Essen und stricken mir Socken und Mützen. Ein Imker schickte mir Honig. Ein Anwohner brachte mir Eis, als ich in Leipzig eine Glasflasche an den Kopf bekommen hatte, eine Ärztin suchte nach mir, um mir erste Hilfe zu leisten. Ein Mechaniker kam extra zur Bundespressekonferenz, um mein Rad zu reparieren.
All das berührt mich, und freut mich. Einerseits. Andererseits macht es mich auch traurig: Denn dass es so viele als etwas Außergewöhnliches empfinden, wenn jemand lediglich halbwegs seinen journalistischen Job macht, und einseitigem Framing etwas entgegenhält, ist ein Armutszeugnis für die Medienbranche. Und löst deshalb so viel Hass und Hetze aus bei denjenigen, die vorgeben, genau das zu bekämpfen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie merken gar nicht, was Sie für ein peinliches Eigentor geschossen haben – offenbar berauscht von den Schenkelklopfern in der eigenen Blase. Denn Sie stoßen mit dieser dummen Aktion die Menschen geradezu auf die eigenen Schwachstellen: Die Finanzierung durch Gebühren, die jedermann bezahlen muss, oder indirekte Finanzierung durch Steuergelder für die privaten Medien, über die ich mehrfach hier berichtet habe, teilweise auch exklusiv. Nach Ihrer eigenen Logik dürften Sie, da Sie Geld von der Regierung oder dank der Regierung bekommen, nie über diese berichten.
Wenn Sie, die am Futtertrog der Regierung hängen, versuchen, einen freien Kollegen zu diffamieren, weil ihn seine Leser und Zuschauer unterstützen, offenbaren Sie damit, wie weit Sie sich von der Lebenswirklichkeit der Menschen in diesem Land entfernt haben. Es ist außerhalb Ihrer Vorstellungswelt, dass jemand nicht am Trog von Staat, Gebühren oder großen Verlagen hängt, sondern die Leser sein Arbeitgeber sind: Ja, Sie halten das offensichtlich sogar für unanständig. Das ist in der Tat eine Enthüllung: eine phänomenale Selbstentlarvung.
Sie wollten anderen eine Grube graben, und sind selbst hineingefallen. Denn Sie sind offenbar unfähig, die Stimmungen außerhalb der eigenen Blase wahrzunehmen. Ein alter Kollege aus einer großen Redaktion beklagte sich vergangene Woche bei mir, dass viele Kollegen, gerade die jüngeren, gar nicht mehr raus wollten aus der Redaktion, dass sich ihre Realität vor allem auf Twitter abspielt. Gehen Sie raus, reden Sie mit den Menschen mit anderen Meinungen, berichten Sie ungeschminkt, was Sie hören, was Sie sehen!
Dann werden Sie verstehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass das, woraus Sie mir einen Strick drehen wollen, mein Stolz ist: Ich bekomme keinen einzigen Cent Gebühren (die Sie auch von den Demo-Teilnehmern kassieren), keinen einzigen Cent Steuergelder, im Gegenteil, ich helfe, diese Steuern zu erwirtschaften. Allein mein Youtube-Kanal hat fast viermal so viel Abonnenten wie der von Monitor, der ARD-Sendung, die eine prall gefüllte Gebühren-Kasse hat. Meine Seite hat inzwischen fast zehn Millionen Aufrufe im Monat. Ich bin stolz darauf, dass meine Leser und Zuschauer dies ermöglichen mit ihrer Unterstützung. Und ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mit Ihrer peinlichen Aktion genau das noch einmal allen vor Augen führen – die Unterschiede in der Finanzierung. Meine Leserinnen und Leser wissen nämlich zu schätzen, dass ich völlig unabhängig bin von großen Geldgebern, von Gebührenfinanzierung durch Gnaden der Politik und Steuermillionen. Dass meine Seite von der Hilfe ganz normaler Durchschnittsbürger lebt, Menschen wie du und ich.
Eines hat mich aber doch enttäuscht: Ein Diskreditierungsversuch der alten Schule, also mit der „Honigfalle“ in Form einer attraktiven Frau, wäre zwar nicht weniger überrumpelnd, aber dafür zumindest reizvoller gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der nächste Diffamierungsversuch kommt garantiert. Ich fasse das als Kompliment auf – offenbar ist man zur intellektuellen Auseinandersetzung mit mir in einem offenen, ehrlichen Dialog nicht in der Lage – wie meine drei unbeantworteten Briefe an Kollegen zeigen (siehe unten).
PS: Nachdem ich diesen Beitrag bereits fertig geschrieben hatte, schloss sich heute nach der Bundespressekonferenz der Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn, Hanno Kautz (früher „Bild“-Zeitung) den plumpen Diffamierungsversuchen an. Auch für andere gut hörbar, machte er mir die gleichen absurden Vorwürfe wie die Kollegen. Offenbar ohne zu verstehen, dass diese noch absurder und dreister sind aus dem Munde eines Sprechers einer Regierung, deren Chefin den allgemeinen Gebührenzwang auch für Menschen ohne Fernsehgerät durchgedrückt hat. Und die den privaten Medien mit dreistelligen Millionenbeträgen unter die Arme greift. Ich antwortete mit einem Lachen: „Unsinn kommentiere ich nicht.“
Spahns Sprecher hat sich hier nicht nur mit seinem Verständnis der Medien entlarvt – sondern auch mit seinem offenen Schulterschluss mit den staatlich geförderten Medienvertretern beim Hetzen gegen freie Kollegen. Für so viel Offenheit und Selbstentlarvung gebührt ihm Dank! Und auch dafür, dass er meine Arbeit so intensiv verfolgt. Wobei ich mir manchmal wünschen würde, dass dieses Verfolgen meiner Arbeit zu einer besseren Vorbereitung auf meine Fragen und damit auch zu einer Beantwortung derselben führt.
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Text: br