Neue Saiten im ZDF: Aiwanger zerlegt Lanz & Co. „Endlich wieder Politik-Kampf in Deutschland und nicht DDR-Einheitspartei!“

Hubert Aiwanger kann es nicht lassen. Obwohl Markus Lanz im ZDF bei seinem letzten Versuch mit sehr unlauteren Methoden versucht hat, ihn bloßzustellen (siehe hier), ging der Bayerische Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Chef erneut in die Höhle des ZDF-Löwen. Einerseits kann man sich fragen – warum tut er sich das nach dem massiven Foulspiel von Lanz an? Andererseits braucht ein Politiker die große Bühne. Und der Bayer hat es bei seinem vorherigen Besuch trotz – oder gerade wegen – dessen Voreingenommenheit geschafft, Lanz regelrecht zu zerlegen.

Diesmal setzte der ZDF-Mann noch einen drauf: Er lud auch den Chefreporter der „Süddeutschen Zeitung“ mit Aiwanger ins Studio – jenes Blattes also, das den FW-Chef mit seiner Flugblatt-Berichterstattung politisch zerstören wollte. Und dann das Gegenteil erreichte – einen massiven Stimmenzuwachs der Freien Wähler.

Prompt rügten sowohl Lanz als auch „SZ“-Chefreporter Roman Deininger den Niederbayern in schönstem DDR-Sprachgebrauch für angeblich „spalterische Rhetorik“ – was man früher als Regierungskritik bezeichnete und für einen unabkömmlichen Grundpfeiler der Demokratie hielt.

„SZ“-Mann Deininger, der solche Traditionen offenbar vergessen oder nie gelernt hat, argwöhnte hinter dieser legitimen Regierungskritik einen Plan, die Wähler in ländlichen Regionen zu gewinnen. So ein böser aber auch, der Aiwanger, dass er versucht, mit Rhetorik Wähler zu gewinnen – und damit von dem großen Parteien-Konsens abweicht, den die große Genossin Merkel in Deutschland erreicht hat.

Der Journalist merkte offenbar gar nicht, wie er sich selbst entlarvte. Genauso wie die „Süddeutsche“ nicht merkte, dass sie mit ihrer Agitprop gegen Aiwanger das Gegenteil von dem erreichte, was sie wollte.

Aiwanger attackierte die Zeitung denn auch scharf: „Sie haben ja den Aiwanger seit zehn Jahren als den Schweinebauern aus Niederbayern bezeichnet!“ Deininger wies dies zurück – mit einem erneuten dreisten Vorwurf: „Wenn Sie nicht kritisiert werden wollen, dann ziehen Sie nicht mit Verschwörungstheorien, die unhaltbar sind, durchs Land.“

Dazu der FW-Chef: „Wo ist denn die Verschwörung? Ich habe recht gehabt, als ich gesagt habe: Die regieren gegen die Mehrheit und die sollen die Holzheizung in Ruhe lassen und mit der Wärmepumpe funktioniert’s nicht.“

Aiwanger betonte, er habe nur das Wohl des Landes im Sinn. Er müsse umso härter mit der Ampel ins Gericht gehen, weil diese unser „Land an die Wand fahre, wirtschaftlich und politisch“.

Das war auch Markus Lanz zu viel. Er merkte an, dass die Kritik an der Regierung zwar berechtigt sei, aber: „Sie sind nicht irgendwer und Sie kokettieren dann immer damit.“

Wie bitte? Offenbar ist Kritik in den Augen des ZDF-Manns nur dann berechtigt, wenn sie brav im Rahmen des großen rot-grünen Konsenses bleibt, den auch die Union inzwischen verinnerlicht hat.

Aiwanger kontert: „Ist das jetzt der Benimmkurs hier? Wird das der Benimmkurs, wie der Aiwanger reden darf?“

Darauf Lanz: „Machen Sie es nicht lächerlich!“

Aiwanger: „Aber Sie kommen mit der Ansage, was der Aiwanger sagen darf … oder wie der Aiwanger sich zu verhalten hat.“

Und weiter: „Der Kittel brennt in Deutschland. Ich glaube, dass die Zeit vorbei ist, wo wir schöne Talk-Runden halten und dann heimgehen und uns alle wieder lieb haben. Das Land geht den Bach runter, wenn wir so weitermachen. Wir müssen die Probleme jetzt endlich mal einer Lösung zuführen.“

Das machte den ebenfalls anwesenden und mit seinen Medien-Projekten wenig erfolgreichen Journalisten Michael Bröcker regelrecht wütend: „Man kann doch kritisieren, ohne verächtlich machen zu müssen oder Häme anzubringen.“ Dafür gab es dann auch Zustimmung von Lanz. Und er ließ einen Tweet von Aiwanger einblenden, in dem von „Taugenichtsen“ in der Regierung die Rede war.

Das geht für Lanz offenbar nicht mehr – dabei wäre es vor der „Vermerkelung“ der Politik in Deutschland eine normale Sache gewesen, so zuzuspitzen. Strauß und Wehner haben sich ganz andere Dinge an den Kopf gehauen.

Ein ausländischer Freund von mir schickte mir den Link zu der Sendung mit den bösen Worten: „Endlich wieder Politik-Kampf in Deutschland und nicht DDR-Einheitspartei!“

Das geht aber offenbar nicht nur Lanz und den in der Sendung anwesenden Journalisten zu weit. „Entfesselter Hubert Aiwanger wütet bei ‚Markus Lanz‘“, schreibt etwa der „Focus“ und macht in seinem Artikel über die Sendung keinen Hehl daraus, wo seine Sympathien liegen.

Es ging aber noch weiter. Der „SZ“-Journalist verstieg sich zu folgender Aussage, die eigentlich eine Absage an die Demokratie ist: „Sie bedienen eine Systemskepsis bei den Leuten, die in unserer Zeit brandgefährlich ist. Und Sie tun das, um eigenen politischen Profit in diesem Wahlkampf rauszuschlagen.“ Werter Kollege: Skepsis am System zu schüren und Profit im Wahlkampf rauszuschlagen, sind in normalen Demokratien ganz normale Aufgaben der Opposition. Dass Sie Aiwanger das vorwerfen, zeigt, wie weit Sie sich von der Demokratie entfernt haben. Und genauso die Kollegen vom „Focus“ – die kommentieren Denningers absurde Aussagen selbstentlarvend als „harte Vorwürfe“.

Aiwanger konterte in einer Manier, die für die Merkel-Konsens-Republik ungeheuerlich ist – und erfrischend: „Erzählen Sie uns doch keinen Scheiß! Natürlich will die ‚Süddeutsche‘ die Grünen an die Regierung bringen und den Bauern Aiwanger seit zehn Jahren weghaben.“

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie lebendig unsere Politik und Medien wären, würden öfter nicht angepasste Regierungskritiker eingeladen. Aber das werden ARD, ZDF & Co. zu verhindern wissen. Denn wo kämen wir da hin! Am Ende bekämen wir noch demokratische Verhältnisse!

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