Rasta- und Reggae-Verbot für Weiße? Wegen "Kulturaneignung" – Konzert in Bern nach Zuschauerprotesten abgebrochen

Gut, dass der Kopf dem Menschen fest an den Hals angewachsen ist – sonst würde er frei rotieren bei immer mehr Nachrichten, die man dieser Tage liest. Die neueste, die an „Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus“ erinnert: Eine Band musste ihr Konzert abbrechen, weil weiße Musiker Reggae spielten – und sich Zuschauer darüber in der Pause empörten. Sie fühlten sich „unwohl“, weil es sich um eine „Kulturaneignung“ handle. Und schon knickten die Gastgeber ein.

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Und nein, es handelt sich nicht um Satire. Die Nachricht stammt diesmal nur nicht aus Deutschland, sondern aus der Schweiz – vor der die Zensur-Kultur nicht halt macht. Opfer der politischen Korrektheit wurden die Berner Mundart-Musiker von der Band „Lauwarm“. Der Vorwurf: Da die Band aus fünf weißen Männern, teilweise mit Rastafrisuren, bestehe, sei sie nicht berechtigt, Reggae zu spielen.

„Weil die ursprünglich geplante und angekündigte Band absagte, sprang die Berner Mundart-Band Lauwarm am 18. Juli kurzfristig für ein Konzert in der Brasserie Lorraine in Bern ein. Die fünfköpfige Band unterhielt die Konzertbesucher mit Reggae, Indi-World und Pop“, berichtet FOL: „Bis zur Pause. Danach brach der Veranstalter, die Genossenschaft Brasserie Lorraine, das Konzert ab, weil verschiedene Besucherinnen und Besucher ‘Unwohlsein mit der Situation‘ geäußert hatten.“

In den sozialen Medien machte die Brasserie den Kniefall vor dem Zeitgeist. Auf Instagram verkündete sie: „Während des Konzerts kamen mehrere Menschen unabhängig voneinander auf uns zu und äußerten Unwohlsein mit der Situation. Es ging dabei um die Thematik ‚kulturelle Aneignung‘. Nach einem Gespräch mit der Band haben wir uns zusammen dafür entschieden, das Konzert abzubrechen.“

‘Sensibilisierungslücken‘

Der Veranstalter entschuldigt sich „bei allen Menschen, bei denen das Konzert schlechte Gefühle ausgelöst hat.“ Man habe es verpasst, sich genug damit auseinanderzusetzen und die Menschen zu schützen. Weiter heißt es in dem zumindest derzeit nicht mehr abrufbaren Post auf Instagram: „Unsere Sensibilisierungslücken und die Reaktion von vielen Gästen auf das Abbrechen des Konzertes haben uns wieder einmal gezeigt, dass das Thema emotional geladen ist und wir zusammen reden und einander zuhören müssen.“

Die Lauwarm-Musiker reagierten laut FOL „überrascht und entsetzt.“ „Die Stimmung war super“, sagte Band-Leader Dominik Plumettaz gegenüber dem Schweizer Newsportal „ 20min.ch“. In der Pause habe ihnen der Veranstalter dann aber gesagt, dass „manche Gäste Mühe hätten wegen der kulturellen Aneignung, und dass es besser sei, wenn wir das Konzert abbrechen.“

Er habe von „kultureller Aneignung“ noch nie etwas gehört, ja er wisse gar nicht, was das sei, sagte Plumettaz dem Bericht zufolge. Die Band sei noch nie zuvor mit diesem Vorwurf konfrontiert worden: „Wir sind keine Rassisten. Ich habe Vorfahren aus Afrika. Einer in unserer Band, der Dreadlocks hat, hat eine dunkelhäutige Frau und ganz viele Freunde aus afrikanischen Ländern. Uns Rassismus und Diskriminierung vorzuwerfen, ist daneben.“

Kein Tirolerhut mehr erlaubt?

Offen gestanden fehlen mir zu dieser Nachricht einfach die Worte. Wie soll man das noch mit Vernunft begreifen? Jemanden das Recht abzusprechen, eine bestimmte Musik zu spielen, weil er die falsche Hautfarbe oder Herkunft hat? War Billy Mo mit seinem Lied „Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut“ dann ein „schwarzer Rassist“, weil er, geboren in Trinidad, sich alpenländische Lieder aneignete? Und was ist mit Roberto Blanco? Oder gilt das Aneignungsverbot nur in eine Richtung?

Und warum sind es oft die gleichen Leute, die sich einerseits über „kulturelle Aneignung“ empören, und gleichzeitig darüber, dass etwa in Bayern kürzlich die G7-Staatschefs durch Menschen in traditionellen bayerischen Trachten begrüßt wurden?

Diejenigen, die hier unter dem Zeichen der Bekämpfung von Rassismus auftreten und Menschen penibel nach  Hautfarben und Herkunft unterscheiden, sind in meinen Augen die wahren neuen Rassisten.

Und was sind das für Zuschauer, die, weil sie sich „unwohl“ fühlen, einen Abbruch des Konzertes fordern – und damit alle anderen Besucher terrorisieren, statt einfach zu gehen, wie man das tut, wenn einem eine Darbietung nicht gefällt?

Und wie erbärmlich das Einknicken der Veranstalter.

Was kommt als Nächstes in der Schneeflocken-Gesellschaft, die sich keine unguten Gefühle mehr zumuten möchte? Werden Fußballspiele abgebrochen, wenn das Ergebnis der Mehrheit nicht mehr gefällt? Oder Wahlen, wenn man sich bei der Wahlparty der großen Parteien „unwohl“ fühlt? Kino-Filme unterbrechen, wenn jemand im Saal emotionale Probleme mit der Situation auf der Leinwand hat?

So pauschal es klingt, und so bitter es ist: Wir leben in einem Irrenhaus.

Es ist erschreckend, wie erfolgreich die Ideologen mit ihrem Kulturkampf gegen unsere Gesellschaft sind und wie weit sich ihre Gehirnwäsche in die Köpfe vieler Menschen gefressen hat und dort die Rationalität verdrängt. Unter unterschiedlichen Vorzeichen gab es das in der Geschichte bereits mehrfach. Es endete jedes Mal in der Katastrophe.

Hier mein aktueller Livestream – in dem es auch um diese Nachricht geht. Darüber hinaus:
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Bild: Lauwarm_music/Instagram
Text: Gast

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