Wieler muss eingestehen: Neue Erkenntnisse zur Ansteckung Geimpfter RKI dreht unbemerkt seinen Kurs – und die großen Medien vertuschen es

Vergangene Woche hatte ich auf der Webseite des Robert Koch-Instituts entdeckt, dass dort auf der Seite zu den Ansteckungsrisiken bei Geimpften zwei ganz wesentliche Punkte plötzlich still und leise gelöscht worden waren. Zum einen der folgende Satz: „Weitere Daten belegen, dass selbst bei Menschen, die trotz Impfung PCR-positiv werden, die Viruslast signifikant reduziert wird.“ Noch weitaus entscheidender aber, dass die folgende Passage, die noch am 1. November auf der Seite stand, mit einem Mal fehlte: „Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.“ Genau das war die Grundlage für die „Privilegien“ für Geimpfte. 

Dabei war genau diese Angabe des RKI der Grundpfeiler dafür, dass Geimpfte weniger Einschnitte ihrer „unveräußerlichen Grundrechte“ hinnehmen müssen als Ungeimpfte. Wie erwartet verschweigen die großen Medien das Thema fast völlig. Am Montag hakte ich deshalb bei Jens Spahns (CDU) Sprecher Hanno Kautz nach, warum die Passage fehlt. Seine Antwort war ausweichend: „Haben Sie diese Frage einmal dem RKI gestellt? Das wäre, glaube ich, ein ganz pfiffiger Rechercheansatz, oder?“ Auf Nachfrage meinte er: „Herr Reitschuster, ich werde sicherlich nicht jede Wendung auf der Homepage des RKI kommentieren, zumal nicht Ihnen gegenüber.“

Heute nutzte ich die Gelegenheit, die Frage auf der Bundespressekonferenz persönlich Lothar Wieler zu stellen, dem Chef des RKI. Er gab zu: Es gibt neue Erkenntnisse. Der Schutz vor Übertragung durch die Impfung ist nicht so groß wie angenommen. Prompt wurde in der Pressekonferenz auch in Aussicht gestellt, dass künftig 2Gplus kommen könne – also eine Testpflicht für Geimpfte. Auch Quarantäne für Geimpfte nach Kontakt mit positiv Getesteten sei eine Option, so Wieler. Eigentlich hätte all das wie eine Bombe einschlagen müssen – in einer funktionieren Medienwelt, die die Regierung kontrolliert. In Deutschland waren Teile des Dialogs zwischen mir und Wieler in den Übertragungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht abrufbar. Auch in dem Liveticker von T-Online fehlte die Passage. Erstaunlich! Bemerkenswert auch, dass Wieler auf meine Frage nach dem Entstehen der Zahlen, mit denen Geimpfte und Ungeimpfte verglichen werden, faktisch nicht antwortete. Lesen Sie hier meinen Wortwechsel mit Wieler – oder sehen Sie ihn sich in meinem Video von den beiden Bundespressekonferenzen heute hier an. (Die gesamte PK mit Spahn und Wieler finden Sie hier und die gesamte Regierungssprecher-Bundespressekonferenz hier.)

Mehr zu den anderen Aussagen Wielers und Spahns – zu 2G und Quarantäne für Geimpfte – lesen Sie hier.

 

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Bild: Boris Reitschuster 
Text: br

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