Erster Technik-Händler schafft Bargeld ab Kunden mit Scheinen stehen künftig blöd da

Bevormundung gehört zum neuen Deutschland wie der Blazer zu Angela Merkel. Politiker wollen den Menschen vorschreiben, wie, wie lange und mit was sie sich zu waschen haben. Firmen lehren sie den richtigen Sprachgebrauch, und auch das richtige Essen, wie eine IKEA-Filiale in Bayern, die Pommes von der Speisekarte nahm. Baumärkte schreiben den Kunden vor, wie sie richtig zu feiern haben – indem sie Feuerwerk aus dem Angebot nehmen. Soziale Netzwerke und Elektronik-Giganten wie Apple und Google bestimmen, was Kunden wie kommentieren dürfen, und zensieren schon mal in Apps, die man bei ihnen heruntergeladen hat, „unpassende Inhalte“.

Aus der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik ist längst eine rotgrüne Bevormundungs- und Erziehungsrepublik geworden. Und täglich wird noch eins draufgesetzt. Die jüngste Bevormundungs-Attacke: durch einen Elektronikhänder. Wobei er uns bevormunden will? Dabei, wie wir bezahlen. Wir sollen das nämlich nicht mehr mit Bargeld tun. Weil das dem Weg zum neuen Menschen im Wege steht?

Der größte Apple-Händler in Deutschland, die Handelskette „Gravis“, nimmt ab sofort kein Bargeld mehr an, wie der „Spiegel“ berichtet. Selbst Kleinstbeträge müssen demnach elektronisch und somit jederzeit nachvollziehbar werden. Als Grund für diese Schikane der Kunden gibt „Gravis“ an, dass zuletzt nur noch ein „kleiner einstelliger Prozentanteil“ der Kunden bar gezahlt habe. In ausgewählten Filialen habe bereits eine „erfolgreiche Testphase“ stattgefunden. Dort sei der Bargeld-Wegfall auf eine „überdurchschnittlich große Akzeptanz“ gestoßen.

Wie bitte? Was soll diese Marketing-Floskel? Waren diejenigen, die bisher mit Bargeld bezahlten, zufrieden damit, dass die das nicht mehr dürfen? Dass die Einschränkung die Kartenzahler nicht kümmert, ist ja logisch. Aber die Barzahler? Der Verdacht drängt sich hier auf, dass Marketing-Leute die Öffentlichkeit für dumm verkaufen wollen.

Ob es „Gravis“ um die Erziehung seiner Kunden weg vom Bargeld geht, sei dahingestellt. Tatsächlich spart die Firma durch den Bargeldverzicht. „Für uns als Händler ist bargeldloses Zahlen kostengünstiger, einfacher, und es ermöglicht schnellere Prozesse“, so das Unternehmen laut „Spiegel“.

„Bild“ verbindet den Bericht über das Bargeld-Aus sofort mit der passenden Umfrage: „Sollten auch andere Geschäfte das Bargeld abschaffen? App-Nutzer gelangen hier zur Umfrage“, schreibt das Blatt. So als gehe es um eine Geschmacksfrage.

„Gravis“ betont, das Bargeld-Verbot sei legal. „Ein gesetzliches Zahlungsmittel könne ausgeschlossen werden, sofern darüber informiert werde“, so der Händler. Das geschehe durch Hinweise in den Geschäften („gut sichtbare Aufsteller“) und in den AGB. „Gravis“-Kunden seien besonders technikaffin, so der Technik-Händler laut „Bild“. Dennoch stelle man sich darauf ein, „dass es zu Beginn vereinzelt noch Erklärungsbedarf geben kann“.

Für die Mitarbeiter bedeute der „Wegfall von Bargeld weniger Zeitaufwand und mehr Sicherheit“, hieß es laut „Bild“; Denn: Auch die Risiken von Falschgeld und beim Bargeld-Transport zur Bank fallen jetzt weg.

Noch mehr Sicherheit hätte „Gravis“ mit Sicherheit, wenn die Kunden ganz wegbleiben würden. Das zumindest habe ich vor nach so einem Schritt. Bargeld ist gelebte Freiheit. Nicht umsonst versucht die Politik, seine Nutzung massiv einzuschränken. Bis hin zum Verbot. Dann ist jede Bezahlung nachverfolgbar, und wir haben den gläsernen Bürger. Firmen, die dabei als Vorreiter in vorauseilendem Gehorsam voranschreiten, sollte man in meinen Augen spüren lassen, was man davon hält – durch einen Einkaufsverzicht. Dann hat „Gravis“ noch weniger Zeitaufwand und noch mehr Sicherheit. Denn offenbar sieht das Unternehmen in bezahlenden Kunden Zeitverschwendung und ein Sicherheitsrisiko.

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Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

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