Keine Impfpflicht – und das ist auch gut so Ein Versuch, das Scheitern zu verdecken

Ein Gastbeitrag von Vera Lengsfeld

Die Ampel-Koalition ist mit ihrem Antrag für eine Impfpflicht ab 60 Jahren zum Glück gescheitert. Damit hat sich keine Parlamentsmehrheit für eine gesetzliche Aushebelung des Grundgesetzes gefunden. Aber immerhin 296 Abgeordnete waren dafür, die im Grundgesetz verankerte körperliche Unversehrtheit auszuhebeln und unsere Körper zur politischen Verfügungsmasse zu degradieren.

Die Impfpflicht wäre schlimm genug, wenn es sich um einen ordentlich zugelassenen Impfstoff handelte, aber alle derzeit verabreichten Vakzine haben nach über einem Jahr immer noch nur eine vorläufige Zulassung für Notfälle.

Die Abstimmung im Bundestag erfolgte zu einem Zeitpunkt, da klar war, dass die Impfstoffe nicht vor Krankheit oder Ansteckung schützen. Es ist mehr als zweifelhaft, ob sie überhaupt schwere Verläufe von COVID-19 verhindern können. Es mehren sich die Anzeichen, dass die Impfnebenwirkungen den behaupteten Nutzen übersteigen könnten. Trotzdem wollten 296 demokratisch gewählte Parlamentarier die gewaltsame Applizierung dieser zweifelhaften Stoffe in die Arme der über 60-Jährigen verfügen.

Nach zwei Jahren ist die sogenannte Corona-Politik auf allen Ebenen gescheitert. Der Versuch, eine Impfpflicht zu exekutieren, diente vor allem dazu, dieses Scheitern zu verdecken.

Es ist das Scheitern des Versuchs, eine Pandemie mit politischen Maßnahmen zu bekämpfen.

Pandemien hat es in der Geschichte der Menschheit immer gegeben. Sie wurden bis zum März 2020 medizinisch bekämpft. Warum mit COVID-19 der Strategiewechsel hin zur politischen Bekämpfung erfolgte, ist spekulativ. Das Beunruhigende daran ist, dass ausgerechnet das autoritäre China die Blaupause dafür lieferte.

Um keine unbequemen Fragen aufkommen zu lassen, wurde der „Krieg“ gegen das Virus (Macron) erklärt. Das erste Opfer eines Krieges ist die Wahrheit, Propaganda löst die demokratische Aufklärung ab. Genau das mussten wir seit Beginn der Pandemie beobachten und erleiden.

Erstaunlich ist, dass alle wichtigen Parameter der Pandemie schon im März 2020 als zweifelhaft entlarvt wurden. Das betrifft die Wirksamkeit der Maskenpflicht, die fehlende Validität der PCR-Tests, die behauptete, aber niemals flächendeckend dagewesene Intensivbetten-Notlage.

Von Anfang an wurden die Coronazahlen künstlich in die Höhe getrieben, indem alle Kranken, Verunfallten, in den USA sogar Opfer eines Gewaltverbrechens, die positiv getestet wurden, als Corona-Fälle gezählt wurden.

Nach dem ersten Lockdown wurde ziemlich schnell durch Studien bewiesen, dass Lockdowns kaum Einfluss auf das Pandemiegeschehen haben, aber enorme wirtschaftlich und gesundheitliche, besonders psychische Schäden verursachen. Man wusste von Beginn an, dass, anders als bei anderen Pandemien, die betroffene Gruppe ziemlich klar war: Hochbetagte mit einer oder mehreren Vorerkrankungen. Trotzdem wurde die ganze Gesellschaft den Corona-Maßnahmen unterworfen, vor allem auch Kinder und Jugendliche, die sich zwar infizieren, aber kaum erkranken.

Schulen, Kindergärten, Sportstätten wurden geschlossen, Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte gesperrt, obwohl jeder erleben konnte, dass große Supermärkte, die geöffnet blieben, keineswegs Infektionstreiber waren. Im Jahr 2020 kam es zu so grotesken Auswüchsen, dass die Polizei Jagd auf schlittenfahrende oder eislaufende Kinder und deren Eltern machte, Menschen, die öffentlich einen Kaffee tranken, barsch aufgefordert wurden, schneller zu trinken, oder bestraft wurde, wer allein auf einer Bank saß.

Die Politik beschloss, dass eine epidemische Notlage von nationaler Tragweite bestünde und dass ab einer Inzidenz von 50 Maßnahmen ergriffen werden müssten. Ab einer Inzidenz von 100 wurden Schulen und Kindergärten geschlossen, die, während ich dies schreibe, bei einer Inzidenz von über 1.000 in ganz Deutschland gefahrlos geöffnet sind und die meisten Kinder keine Masken mehr im Unterricht tragen müssen. Das macht das Groteske der politischen Experimente am lebendigen Körper der Gesellschaft deutlich. Damit sich so etwas nicht wiederholt, muss die wichtigste Lehre aus dem Corona-Debakel gezogen werden: Zurück zur medizinischen Bekämpfung von Pandemien. Politische Maßnahmen sind für die Seuchenbekämpfung konterproduktiv und gefährden unser aller  Grundrechte.

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Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen, ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Sie betreibt einen Blog, den ich sehr empfehle. Der Beitrag erschien zuerst auf Vera Lengsfelds Blog..

Bild: Ralf Liebhold / Shutterstock
Text: Gast

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