US-Versicherer berichtet von 40 Prozent Übersterblichkeit Eine „riesige, riesige Zahl“

Die Firma „Newsguard“ macht mit Hilfe umstrittener Investoren ihr Geld damit, Medien in „gute“, also staatstreue, und „böse“, also regierungskritische, zu sortieren (siehe hier). Eine wesentliche Rolle spielt da auch, wie brav ein Medium bei COVID-19 auf Linie ist. Dies sei hier nur bemerkt, weil die Quelle für die folgende Geschichte selbst bei „Newsguard“ ein grünes Label hat – also den Blankoscheck vom politmedialen Komplex: „The Center Square“ aus Indiana in den USA. Ausgerechnet dieses der „Schwurbelei“, wie Regierungskritik in Sachen Corona neudeutsch heißt, unverdächtige Blatt vermeldet, dass der Vorstandsvorsitzende der US-Lebensversicherung „OneAmerica“, Scott Davison, über eine Übersterblichkeit von 40 Prozent bei Menschen im erwerbsfähigen Alter berichtet. In Worten: vierzig Prozent. Und zwar im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit.

„Seit längerer Zeit schon ist eine erhöhte Sterblichkeit parallel zu den Impfkampagnen zu beobachten“, schreibt der Blog tkp.at des österreichischen Kollegen Dr. Peter F. Mayer, der die Geschichte aus den USA als Erster im deutschsprachigen Internet vermeldete (zumindest habe ich sie dort zuerst gefunden). Auch in Deutschland stieg die Übersterblichkeit im Herbst dramatisch an, wie ich gerade berichtete. Auf Nachfragen dazu antwortete die Bundesregierung am Mittwoch auf der Bundespressekonferenz erneut ausweichend.

„Wir erleben derzeit die höchsten Todesraten, die wir in der Geschichte dieser Branche je gesehen haben – nicht nur bei OneAmerica“, sagte Davison auf einer Online-Pressekonferenz Ende Dezember: „Die Daten sind für alle Akteure in diesem Geschäft konsistent.“ OneAmerica ist nicht irgendwer in der Branche. Es ist ein Versicherungsgigant mit 100 Milliarden Dollar Umsatz, gegründet 1877 und bis heute ansässig in Indianapolis, mit rund 2.400 Mitarbeitern.

Davison sagte, dass der Anstieg der Todesfälle eine „riesige, riesige Zahl“ darstellt und dass es nicht ältere Menschen sind, die sterben, sondern „hauptsächlich Menschen im arbeitsfähigen Alter von 18 bis 64″. Weiter führt er laut „The Center Square“ aus: „Und was wir gerade im dritten Quartal gesehen haben und was sich im vierten Quartal fortsetzt, ist, dass die Sterberaten um 40 Prozent höher sind als vor der Pandemie. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, wie schlimm das ist, würde eine Katastrophe, die nur einmal in 200 Jahren auftritt, einen Anstieg von 10 Prozent gegenüber der Zeit vor der Pandemie bedeuten. Also sind 40 Prozent einfach unerhört.“ Die meisten der gemeldeten Todesfälle werden nicht als COVID-19-Todesfälle eingestuft, sagte Davison.

Der Versicherungschef fügte hinzu: „Die Daten zeigen uns, dass die Todesfälle, die als Covid-Todesfälle gemeldet werden, die tatsächlichen Todesfälle bei Menschen im arbeitsfähigen Alter durch die Pandemie stark unterschätzen. Es sind vielleicht nicht alle Covid-Todesfälle auf dem Totenschein vermerkt, aber die Zahl der Todesfälle ist einfach sehr, sehr hoch.“ Gleichzeitig stelle sein Unternehmen ein Wachstum bei den Invaliditätsansprüchen fest. Dabei habe es sich zunächst um kurzfristige Invaliditätsansprüche gehandelt, während jetzt ein Anstieg bei den langfristigen Invaliditätsansprüchen festzustellen sei, so „The Center Square“.

Auf der gleichen Pressekonferenz sagte Brian Tabor, Präsident der Indiana Hospital Association, die Krankenhäuser im ganzen Bundesstaat würden mit Patienten „mit vielen verschiedenen Erkrankungen“ überschwemmt. Leider habe sich, so Tabor, die Gesundheit der durchschnittlichen Einwohner von Indiania während der Pandemie verschlechtert. Warum so viele Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden, wegen welcher Bedingungen oder Beschwerden, sei aufgrund der vorliegenden Daten nicht ermittelbar. Die von Davison genannte außerordentlich hohe Sterblichkeitsrate stimme aber mit dem überein, was die Krankenhäuser beobachten, so Tabo laut „The Center Square“.

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen in dem US-Staat sei jetzt höher als vor der Einführung des COVID-19-Impfstoffs vor einem Jahr und sogar höher als in den letzten fünf Jahren, sagte Dr. Lindsay Weaver, Indianas oberster Gesundheitsminister, auf einer Pressekonferenz mit Gouverneur Eric Holcomb.

Wir nahmen die Informationen aus den USA zum Anlass, in Deutschland nachzufragen. Beim Bund der Versicherten sagte eine Sprecherin: „Uns liegen da keinerlei Informationen vor. Die Versicherungswirtschaft hat sich dazu nicht geäußert bis jetzt.“ Auf die Frage nach einer Übersterblichkeit wegen Corona sagte sie: „Wenn wir wüssten, wie da die aktuellen Daten aussehen, wären wir glücklich, aber uns lässt ja keiner in die Bücher gucken.“ Es gibt also keine Zahlen.

Alexander Wallasch befragte für meine Seite einen Allianz-Sprecher zu dem Thema. Der sagt, es gebe keine explizite Todesfallstatistik bei der Allianz. Man hätte aber immer ein Auge darauf, ob es zu Übersterblichkeiten kommt:  „Das können wir aber nicht bestätigen, kaum eine Abweichung zu den früheren Jahren. Auch für 2021.“ Man wisse im Übrigen nicht, warum die Leute sterben. Risikolebensversicherungen würden ohnehin eher Leute unter 60 Jahren abschließen. Bei diesen Jüngeren da sei es so, dass die reinen Corona-Todeszahlen „doch sehr gering sind zum Glück“. Der Sprecher des Versicherungskonzerns betont, Corona sehe man nicht in der Statistik. Auch für 2021 nicht.

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Bild: Shutterstock
Text: br

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